Flute News: Paul Hindemith, John Cage, Goffredo Petrassi, Toru Takemitsu, Bruno Maderna, Isang Yun, Jean Françaix, Dorothee Eberhardt, Enjott Schneider, Jean-Luc Darbellay, Bernd Redmann, Erwin Koch-Raphael, Nikolaus Brass, Johannes X. Schachtner, Volker Nickel, Max Beckschäfer

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Artikelnummer: NEOS 11819-20 Kategorie:
Veröffentlicht am: August 3, 2018

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FLUTE NEWS

Flötenduos im 20. Jahrhundert

Paul Hindemith, ein prägender Neuerer zwischen den Weltkriegen, hinterließ für die Flöte wichtige Repertoirestücke, darunter die Kanonische Sonatine für zwei Flöten von 1924, deren dichter und herber Kontrapunkt für seine frühe Schaffensperiode charakteristisch ist, vergleichbar mit der Pantomime seiner Oper Cardillac, in der zwei Soloflöten eine Mordszene begleiten. Widmungsträger der Kanonischen Sonatine ist der dänische Bankkaufmann, Amateurflötist und Mäzen Paul Hagemann.

John Cage, der wohl radikalste Denker der Neuen Musik, schrieb 1935 als Schüler von Arnold Schönberg Three Pieces for Flute Duet, die er als »chromatische Studien« bezeichnete. Melodiekürzel, die sich aus kontrapunktisch verarbeiteten Reihen entwickeln, lassen die punktuelle Abstraktheit der seriellen Musik erahnen. Gemessen an der gewohnten sinnlichen Flötenvirtuosität, ist das Werk »antiflötistisch« – ein Jahr bevor Edgar Varèse mit Density 21.5 die Ästhetik des Flötenspiels zukunftsweisend in Frage stellte.

Im Andenken an seinen verstorbenen Verleger Paolo Giordani (Suvini Zerboni) schrieb Goffredo Petrassi 1948 den Dialogo Angelico. Neben offenen Intervallen schafft der sparsame Gebrauch von Flatterzunge und Flageoletts die Sphäre für dieses »Engelsgespräch«. Dass diese Spieltechniken zur Entstehungszeit des Werks noch ungewöhnlich waren, räumt dem Dialogo Angelico einen Platz in der Geschichte erweiterter Flötentechniken ein.

Im Spannungsfeld zwischen fernöstlicher Tradition und europäischer Avantgarde entstand nach dem 2. Weltkrieg ein bedeutendes Flötenrepertoire. Keimzelle dieser Entwicklung war die japanische Gruppe Jikken Kōbō, der auch Tōru Takemitsu angehörte. In Paris entstand 1959 Masque – Continu, Incidental, dessen Titel wie auch die gedehnten Klänge und extreme Dynamik an das japanischen Nō-Theater erinnern, während der freie Umgang mit Zwölftönigkeit und seriellen Techniken den Einfluss von Messiaen und Boulez erkennen lassen.

Durchaus vergleichbar in der Kompositionsweise ist Dialodia (1972) des italienischen Komponisten Bruno Maderna: Auf zwei Minuten verdichtet, spalten sich aus dem Einklang beide Flöten erst in rhythmisch-parallele Gegenmelodien und verselbständigen sich immer weiter, um in einem chaotischen »molto irregolare« Schlusslauf wieder eins zu werden.

Auch der koreanische Komponist Isang Yun, der in Berlin lebte, bewegte sich zwischen den Kulturen. Ohne die asiatische Tradition zu verleugnen, beziehen sich die Inventionen im Titel wie auch in der imitierenden Verarbeitung technisch-musikalischer Aspekte direkt auf J. S. Bach. Yun schrieb sie 1983 für zwei Oboen, stellte sich jedoch nach eigener Aussage Farbe und Modulationsfähigkeit von Flöten vor und veröffentlichte folgerichtig 1990 eine Fassung für zwei Flöten.

»La musique doit humblement chercher à faire plaisir …« (Musik soll in aller Bescheidenheit Vergnügen bereiten). Dieser oft zitierten Forderung Debussys kommt Jean Françaix nach wie kein anderer und schuf ein umfangreiches Œuvre gemäß seinem Motto »ernste Musik ohne Schwere«: spritzig, lustvoll und in den langsamen Sätzen anrührend … Le Colloque des deux Perruches (Die Unterhaltung zweier Wellensittiche, 1989) verdeutlicht dies.

 

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Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter

Dorothee Eberhardt erhielt früh Akkordeon- und Klavierunterricht, später kamen Saxophon, Klarinette und Violine hinzu. Nach dem Studium der Orientalistik, Philosophie und Griechischen Philologie (Promotion 1979) erhielt sie ihre musikalische Ausbildung in London am Trinity College of Music (Klarinette) und am Goldsmiths College (Musikwissenschaft und Komposition). Anschließend arbeitete sie in London als Komponistin und Musikpädagogin. 1992 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebt heute bei München. Dorothee Eberhardts Musik war in mehreren Kompositionswettbewerben erfolgreich und wird international von renommierten Ensembles und Solisten aufgeführt. Ihre Werke sind bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht und auf mehreren CDs sowie in Rundfunkproduktionen zu hören.
www.doroeberhardt.de

EOS (Morgenröte) entstand als Hochzeitsgeschenk für die Nichte der Komponistin und wurde 2015 im Standesamt Bad Aibling (bei Rosenheim) von Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter uraufgeführt. Den vier Sätzen liegt jeweils ein rhythmisches Ostinato zugrunde, das – unbewusst wahrgenommen – die musikalische Einheit im Sinne von G. W. Leibniz bestimmt: »Musik ist die versteckte mathematische Tätigkeit der Seele, die sich nicht dessen bewusst ist, dass sie rechnet.«

Enjott Schneider studierte in Freiburg Musik und Musikwissenschaft (Dr. phil. 1977). Von 1979 bis 2012 lehrte er als Professor an der Hochschule für Musik und Theater München. Er schrieb acht abendfüllende Opern, darunter Bahnwärter Thiel und Marco Polo sowie zahlreiche Orchester- und Kammermusikwerke. Seine geistliche Musik umfasst Oratorien, Orgelkonzerte und 16 Orgelsinfonien. Daneben entstanden etwa 600 Filmmusiken, u. a. zu Schlafes BruderHerbstmilch und Stalingrad. Die Aufführungsorte seiner Werke reichen von Paris, Rom, Madrid, New York, Los Angeles bis Tokyo, Shanghai, Beijing, Taipei. Enjott Schneider erhielt zahlreiche Ehrungen. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat der GEMA und war von 2012 bis 2017 dessen Vorsitzender. Seit 2013 ist er Präsident des Deutschen Komponistenverbandes.
www.enjott.com

RA – Ritual für 10 Flöten wurde 2017 komponiert und ist Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter gewidmet. Inspiration war der Sonnenkönig RA, der älteste der ägyptischen Götter. Funkeln der Sonne, rituell wiederholte Anbetungsfloskeln und orientalisierende Melodik färben diese Komposition.

Jean-Luc Darbellay studierte Klarinette in seiner Geburtsstadt Bern, ergänzt durch Kompositionsstudien bei Cristóbal Halffter und Dimitri Terzakis sowie Meisterkurse bei Klaus Huber und Heinz Holliger. Er war Assistent von Edison Denisov und besuchte Seminare in Paris bei Pierre Boulez. 1992 arbeitete er mit John Cage in Perugia und spielte Bassetthorn bei der Uraufführung von György Kurtágs Lebenslauf. Seine breite Werkpalette findet weltweit Aufführungen. Kompositionsaufträge erhielt er u. a. von Radio Suisse Romande, vom MDR, von Radio France für das Festival Présences und der Philharmonia Zürich. 2010 fand die Schweizer Erstaufführung des Requiems beim Lucerne Festival statt. Er war Compositeur en Résidence beim Orchestre de Chambre de Lausanne sowie beim Festival »Les sommets musicaux de Gstaad«. Darbellay war Gründungspräsident der Schweizer und Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Sein Werk ist bei Ricordi und Musica Mundana verlegt. Der französische Staat ehrte ihn als Chevalier des Arts et des Lettres.
www.jean-luc-darbellay.ch

Waves: »Jedes musikalische Vorhaben weckt im Komponisten bestimmte Assoziationen. Allein der Gedanke an Flöte erinnert mich an meine ›filiation musicale‹: Syrinx und das Prélude von Debussy, Three Songs from William Shakespeare und Epitaphium von Stravinsky, das Flötenquartett von Edison Denisov und Mémoriale von Boulez. Wellen (Waves) entstehen durch Verdichtung und Verdünnung von Materie. Vor allem im Zusammenhang mit Wasser ergeben sich daraus unterschiedlichste optische und akustische Phänomene. Die kurzen Stücke sind ›Hommages‹ sowohl an jene Komponisten, die mich geprägt haben, als auch an das Duo Wa(echter)-We(inzierl).«

Bernd Redmann, geboren in Bamberg, studierte nach dem Abitur am Musischen Gymnasium in Niederaltaich Komposition, Musiktheorie und Schulmusik in München und Mannheim sowie Musikwissenschaft an den Universitäten in München und Salzburg (Promotion 1998). An die Meisterklasse bei Dieter Acker schloss sich ein Aufenthalt an der Cité des Arts in Paris an. Nach Lehraufträgen in München und Salzburg erhielt er 1999 eine Professur für Improvisation und Tonsatz an der Kölner Musikhochschule und 2005 eine Professur für Musiktheorie und Gehörbildung in München. 2011 wurde er Vizepräsident der Hochschule für Musik und Theater München und 2014 deren Präsident. Bernd Redmanns vielfältiges kompositorisches Œuvre spannt sich vom Solostück über Kammermusik und Orchesterwerke bis zu Raumkompositionen, die instrumentale und vokale Klangfarben verbinden. Sein Musiktheater Die Gehetzten wurde 2010 am Theater Bremen uraufgeführt. Zahlreiche Stücke liegen in CD- oder Rundfunkaufnahmen vor.
www.bernd-redmann.de

Jardines segretos entstand zum Jahreswechsel 2017 / 2018. Geheime Gärten in unzugänglichen Höfen südländischer Schlösser oder in anderen verwunschenen Winkeln nähren mystische Pflanzen von außergewöhnlicher Gestalt, Farbe und Wirkung. Die sieben Miniaturen wandeln deren Erscheinungsformen und Düfte in verschiedenartige Klangatmosphären. Energetisches Medium sind die changierenden Timbres und Bewegungsformen der Flöten, vom zarten Hauch bis zum zischenden Luftstoß, vom matten, abgründigen Klang der Bassflöte bis zur grell geschärften Klanggewalt im Diskant – und zwischen den Extremen eine Welt fließender Übergänge und Schattierungen, Farbkontraste und Metamorphosen.

Erwin Koch-Raphael, in Kempen (Niederrhein) geboren, lebt in Bremen. Neben dem Studium zum Tonmeister absolvierte er ein Kompositionsstudium bei Isang Yun in Berlin, das er bei Iannis Xenakis und Franco Donatoni in Paris ergänzte. Einer Einladung der koreanischen Sektion der ISCM folgend, verbrachte Koch-Raphael 1979 einen längeren Studienaufenthalt in Südkorea. Von 1996 bis 2015 lehrte er an der Hochschule für Künste Bremen als Professor für Komposition und Musiktheorie. Er war Mitglied und Mitbegründer der Bremer Performance-Gruppe »ganZeit« und wirkte 1990 beim Projekt RESPONSE in Frankfurt / M. mit dem Ensemble Modern und der London Sinfonietta als Dozent mit. Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM) vergab 1991 eines der ersten Projektstipendien an Koch-Raphael, der dort am Institut für Musik und Akustik ein Jahr lang arbeitete.
www.koch-raphael.de

composition no. 71 (tartans. variations) wurde im Entstehungsjahr 2012 von Elisabeth Weinzierl, Edmund Wächter und Eva Schieferstein in Bremen uraufgeführt. Das Stück basiert auf Eindrücken einer Schottlandreise. Die Musik reflektiert in abstrakter Form schottische Tänze und Lieder, aber auch die Linienmuster (Tartans) schottischer Kilts, die an Bilder von Piet Mondrian denken lassen. Die heterogenen Variationen sind eng verwoben: Dem Thema zu Beginn folgen 14 kurze Variationen, in denen unterschiedliche Aspekte, strukturelle Eigenheiten oder Motive der jeweils vorangegangenen Vartiation oder des Themas verarbeitet werden.

Nikolaus Brass, geboren in Lindau, komponiert Kammermusik und symphonische Werke. Seine Musik wird auf nationalen und internationalen Foren der Neuen Musik gespielt. Aufträge erhielt er von verschiedenen Festivals und Rundfunkanstalten, darunter mehrfach vom Bayerischen Rundfunk für die Konzertreihe musica viva. In den letzten Jahren widmete sich Brass vermehrt dem Musiktheater (Ruhrtriennale 2015: earth diver). 2018 erfolgte an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin die Neuinszenierung von Sommertag nach dem Drama Ein sommars dag von Jon Fosse (UA 2014 bei der Münchener Biennale für zeitgenössisches Musiktheater). Als Auftrag der Bayerischen Staatsoper für die Opernfestspiele 2018 erlebten Die Vorübergehenden in der Inszenierung von Ludger Engels ihre Uraufführung. Brass ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste. Viele seiner Werke sind bei NEOS erschienen.
www.nikolausbrass.net

»Seit einigen Jahren schrieb ich immer wieder Miniaturen für unterschiedliche Duo-Besetzungen, meistens für Musiker-Paare. So passte der Serientitel Dialoghi d’amore, der mir schon vorschwebte, bevor ich das erste Stück geschrieben hatte. Es sind ›Liebesdialoge‹ zwischen Akkordeon und Klavier, Gitarre und Violine, alpenländischer und chinesischer Zither, zwei Klarinetten usw. Auch ein Selbstgespräch für Klavier und ein ›Dreier‹ für Oboe, Klarinette und Trompete sind dabei. Die Dialoghi d’amore XI für zwei Flöten sind Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter in herzlicher Freundschaft gewidmet.«

Johannes X. Schachtner lebt nach seinem Kompositions- und Dirigierstudium sowie Stipendienaufenthalten in Bamberg und Paris als freischaffender Dirigent und Komponist bei München. Sein Werk wird von international renommierten Solisten wie Julia Fischer, Julius Berger, Adrien Boisseau, Maximilian Hornung oder dem Dirigenten Ulf Schirmer aufgeführt. Er erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge, u. a. von der Münchener Biennale für zeitgenössisches Musiktheater, dem Kronberg Academy Festival und dem Leopold-Mozart-Violinwettbewerb (Pflichtstück). Für sein Schaffen, das auf CDs und in Rundfunkaufnahmen dokumentiert ist, wurde Johannes X. Schachtner u. a. mit dem Musikförderpreis der Landeshauptstadt München und dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Fünf Jahre lang war er künstlerischer Leiter des Münchner aDevantgarde-Festivals und initiiert darüber hinaus vielbeachtete Projekte im Bereich der zeitgenössischen Musik. Er ist musikalischer Leiter des Jugendensembles für Neue Musik Bayern (JU[MB]LE).
www.johannesxschachtner.com

»Stundande natten II bezieht sich auf den Roman Stundande natten (Nahende Nacht) des schwedischen Schriftstellers Carl-Henning Wijkmark, mit dem ich ein Jahr als Stipendiat der Villa Concordia in Bamberg verbringen durfte. Die Erstfassung dieser ›Elegie‹ entstand 2010 für zwei Oboen und Englischhorn – kurz nach der Lektüre des Romans, der aus der Ich-Perspektive das Sterben beschreibt. Die Fassung für sieben Flöten entstand im darauffolgenden Jahr für das Münchner Flötenensemble.«

Volker Nickel, in Augsburg geboren und dort am Leopold-Mozart-Konservatorium sowie an der Hochschule für Musik und Theater in München ausgebildet, entwickelte einen kontrapunktischen und formal diskontinuierlichen Musikstil, der auf der Grundlage cantus-firmus-artiger Perioden und einer variierenden Montagetechnik aufgebaut ist. Nickels Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung und einem Stipendium an der Cité internationale des Arts in Paris.
www.musikverlag-nickel.eu/Nickel

Der Sonatine für Flötenduo liegen Tageszeitengedichte von Joseph von Eichendorff und Textausschnitte von Arno Schmidt zugrunde. Ausgangspunkt ist Eichendorffs Morgen. Es folgt ein Kontrapunkt, angelehnt an Kontrapunkte des 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Der Mittag – quasi improvisando – setzt sich klanglich durch den Wechsel der zweiten Flöte zur Bassflöte ab. Der Abend ist ein Rondino mit zwei Couplets. Während das erste Couplet nur eine kurze, aus dem Refrain heraus entwickelte Episode ist, taucht im zweiten Couplet erneut der Kontrapunkt auf, aus dem sich die Nacht entfaltet. Sich entfaltende Zeit ist auch die Grundidee dieser Komposition, die im Auftrag von Dr. Richard Stanzel entstand und 2017 von Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter uraufgeführt wurde.

Max Beckschäfer, geboren in Münster, studierte in München am Richard-Strauss-Konservatorium Orgel, Klavier, Violine und Chorleitung sowie an der Musikhochschule Kirchenmusik und Komposition in der Meisterklasse bei Wilhelm Killmayer. Nach einem Stipendienaufenthalt in der Villa Massimo in Rom unterrichtete er Musiktheorie an der Münchener Hochschule für Musik und Theater (stellvertretende Professur) und seit 2001 an der Hochschule für Musik Augsburg-Nürnberg, bzw. Nürnberg. Unter seinen Auszeichnungen finden sich ein Stipendium für das Centro Tedesco di Studi Veneziani, der Musikförderpreis der Landeshauptstadt München sowie Kompositionsaufträge für die Münchener Biennale für zeitgenössisches Musiktheater, Klangspuren des Bayerischen Staatsorchesters, Musica Viva Ingolstadt, die Bayerische Akademie der Schönen Künste und den Dresdner Kreuzchor. Von Max Beckschäfer sind mehrere CDs mit Vokal- und Kammermusik erschienen.
www.max-beckschaefer.de

Das Trio mit Haydn II entstand 2009 im 200. Todesjahr Haydns in zwei Fassungen: für Flöte, Fagott und Klavier (Tea with Haydn) und in der Haydn-Besetzung der Londoner Trios für zwei Flöten und Violoncello. Das spielerisch-lichte Stück ist eine Folge von Variationen über das Menuet al Rovescio (Menuet in Krebsform) aus der Klaviersonate A-Dur Hob. XVI:26. Die acht Variationen sind unterschiedlich im Charakter, verlassen aber nur selten die Grundtonart A-Dur. Das Trio ist eine Hommage an einen menschenfreundlichen, witzigen Komponisten, der uns auch heute noch nahe ist.

Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter

Programm:

CD 1
total playing time: 70:01

Flute Duos in the 20th Century

Paul Hindemith (1885–1963)
Kanonische Sonatine Op. 31 No. 3 for two flutes (1924) 05:16
[01] Munter 01:24
[02] Capriccio (Langsame Achtel) 02:12
[03] Presto 01:40

John Cage (1912–1992)
Three Pieces for Flute Duet (1935) 06:27
[04] Allegro giocoso 00:33
[05] Andante cantabile 03:17
[06] Grave Adagio / Leggiero 02:37

Goffredo Petrassi (1904–2003)
[07] Dialogo Angelico for two flutes (1948) 03:37

Toru Takemitsu (1930–1996)
Masque for two flutes (1959) 05:33
[08] Continu 02:57
[09] Incidental 02:36

Bruno Maderna (1920–1973)
[10] Dialodia for two flutes (1972)  02:03

Isang Yun (1917–1995)
Inventionen for two flutes (1983) 17:04
[11] Triller 04:15
[12] Glissandi 03:37
[13] Vorschläge 04:02
[14] Harmonie 05:10

Jean Françaix (1912–1997)
Le Colloque des deux Perruches for flute and alto flute (1989) 18:02
[15] Allegrissimo 01:36
[16] Presto 01:36
[17] Larghetto 02:44
[18] Scherzando 03:47
[19] Larghetto 04:36
[20] Allegro 03:43

dedicated to …
Elisabeth Weinzierl and Edmund Wächter

Dorothee Eberhardt (*1952)
EOS for flute and alto flute (2015)  11:46
[21] I 02:52
[22] II 02:02
[23] III 04:07
[24] IV 02:45

 

CD 2
total playing time: 71:50

dedicated to …
Elisabeth Weinzierl and Edmund Wächter
 (continued)

Enjott Schneider (*1950)
[01] “RA” – Ritual für 10 Flöten (2017) 05:14
Enjott Schneider, conductor

Jean-Luc Darbellay (*1946)
Waves for flute and alto flute (2010) 09:13
[02] I 00:50
[03] II 01:26
[04] III 01:13
[05] IV 00:50
[06] V 01:41
[07] VI 00:40
[08] VII 00:50
[09] VIII 01:43

Bernd Redmann (*1965)
Jardines segretos for two flutes (2017 / 2018) 09:43
[10] I (2 flutes) 01:15
[11] II (2 flutes) 01:01
[12] III (alto flute, bass flute) 01:21
[13] IV (2 flutes) 01:48
[14] V (2 flutes) 01:42
[15] VI (piccolo, alto flute) 00:54
[16] VII (flute, alto flute) 01:42

Erwin Koch-Raphael (*1949)
composition no. 71 (tartans. variations) for flute (also piccolo), bass flute and piano (2012) 13:42
[17] Thema 01:28
[18] Variation 1 00:25
[19] Variation 2 01:10
[20] Variation 3 01:04
[21] Variation 4 01:17
[22] Variation 5 00:30
[23] Variation 6 01:34
[24] Variation 7 00:31
[25] Variation 8 00:37
[26] Variation 9 00:35
[27] Variation 10 01:03
[28] Variation 11 01:11
[29] Variation 12 00:45
[30] Variation 13 00:35
[31] Variation 14 00:57

Nikolaus Brass (*1949)
[32] Dialoghi d’amore XI for two flutes (2014) 07:03

Johannes X. Schachtner (*1985)
[33] Stundande natten II for 7 flutes (2010 / 2011) 03:56
Johannes X. Schachtner, conductor

Volker Nickel (*1970)
Sonatine für Flötenduo (2016) 11:09
On poems by Joseph von Eichendorff and Arno Schmidt
[34] Morgen (2 flutes) 02:04
[35] Mittag (flute, bass flute) 03:25
[36] Abend (flute, alto flute) 02:46
[37] Nacht (2 flutes) 02:54

Max Beckschäfer (*1952)
Trio mit Haydn II for two flutes and violoncello (2009) 11:24
[38] Menuet al Rovescio 01:31
[39] Variation 1: Allegretto 01:22
[40] Variation 2: Allegro moderato 00:48
[41] Variation 3: Allegretto leggiero 01:46
[42] Variation 4: Andantino 01:28
[43] Variation 5: Molto calmo 01:30
[44] Variation 6: Allegro scherzando 00:54
[45] Variation 7: Moderato scherzando 01:07
[46] Variation 8: Vivace e leggiero 00:58

 

Elisabeth Weinzierl, piccolo / flute / alto flute
Edmund Wächter, flute / alto flute / bass flute / contrabass flute

Münchner Flötenensemble
Elisabeth Weinzierl and Edmund Wächter, directors

Enjott Schneider: “RA – Ritual für 10 Flöten”
Elisabeth Weinzierl (piccolo, flute)
Maria Kupka (piccolo, flute)
Melanie Gleissner (piccolo, flute)
Ingrid Lütgert (piccolo, flute)
Katharina Scherer (piccolo, flute)
Angela Lex (alto flute)
Britta Steinbauer (alto flute)
Jolanda Kretzschmar (alto flute)
Waltraut Siebeck (bass flute)
Julia Lutz (bass flute)
Edmund Wächter (bass flute)

Johannes X. Schachtner: “Stundande natten II”
Maria Kupka (piccolo)
Elisabeth Weinzierl (flute)
Katharina Scherer (flute)
Angela Lex (alto flute)
Britta Steinbauer (alto flute)
Waltraut Siebeck (bass flute)
Edmund Wächter (contrabass flute)

Eva Schieferstein, piano
Philipp von Morgen, violoncello

Pressestimmen:

„Von Hindemith bis Schachtner“

Am 10.7.2019 schrieb Anneke Link auf www.klassik.com:

(…) Gerade bei den dem Flötenduo gewidmeten Stücken wird eine große Klangvielfalt gezeigt. (…) Die CD ist eine Empfehlung für Interessenten der zeitgenössischen oder modernen Flötenmusik für verschiedenste Besetzungen. Das umfangreiche Booklet, welches in Deutsch, Englisch und Französisch übersetzt ist, enthält Hintergrundinformationen zu allen Komponisten. Zu den gewidmeten Stücken der zweiten CD liegt jeweils eine kurze Einführung zu den Werken vor, in denen Hintergründe zur Entstehung des Stückes sowie Inspirationen und Kernaspekte vermittelt werden. (…)

lesen Sie hier die vollständige Rezension

 

In der Aprilausgabe 2019 schrieb Madlen Poguntke über das Konzert der NEOS LIVE-Reihe, in dem die CD präsentiert wurde:

Das Konzert am Sonntag, den 10. Februar, gab Einblicke in CD 2 des Albums, das unter dem Motto „dedicated to…“ steht. […] Die CD „Flute News“ … macht Lust auf Neue Musik und schlägt einen Bogen über alle Kontinente. Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter waren sich einig: „Wir haben die Stücke ausgesucht, die uns am Herzen liegen. Es war eine reine Bauchentscheidung.“ Diese Liebe zur Neuen Musik, gepaart mit professioneller Spielweise, findet sich vereint auf dem Album „Flute News“.

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