René Wohlhauser: « L’amour est une duperie – l’amour n’est pas une symbiose »

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Artikelnummer: NEOS 11824 Kategorie:
Veröffentlicht am: April 19, 2019

Infotext:

« L’AMOUR EST UNE DUPERIE – L’AMOUR N’EST PAS UNE SYMBIOSE »
Kammeroper bzw. (szenisches oder konzertantes) Kammeropernoratorium

Hommage à Jean-Paul Sartre et Simone de Beauvoir
auf verbotene (und durch eigene Lautpoesie ersetzte) Texte von Jean-Paul Sartre und auf erlaubte Texte von Simone de Beauvoir.

Die Ensembleversionen (Sopran, Bariton, Flöte, Klarinette, Violoncello und Klavier)

  • Prolog zu « L’amour est une duperie » : « Une nuit toute passionnée » (2015)
    Ergon 53, Nr. 11, Musikwerknummer 1749
  • 1. Teil der Ensembleversionen: « L’amour et la liberté » (2014)
    Ergon 53, Nr. 3, Musikwerknummer 1709
  • 2. Teil der Ensembleversionen: « Je passe un temps aussi fort que possible » (2015)
    Ergon 53, Nr. 10, Musikwerknummer 1745
  • 3. Teil der Ensembleversionen: « Je me sens un salaud » (2014)
    Ergon 53, Nr. 4, Musikwerknummer 1712

Im Frühjahr 2014 habe ich mich eingehend mit dem Briefwechsel zwischen Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir befasst und habe ausgewählte Stellen zu einem Libretto zusammengestellt. Die meisten Stellen entstammen den Briefen vom Februar 1940, als Sartre zum Militärdienst eingezogen wurde. Diese Ausnahmesituation hatte Auswirkungen sowohl auf Sartres Lebenseinstellung wie auch auf die Beziehung zu Simone de Beauvoir.

Geplant waren Szenen mit Texten von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir aus deren Briefen im Kontrast zu Ausschnitten aus dem philosophischen Werk L’être et le néant von Jean-Paul Sartre, also sozusagen eine Gegenüberstellung von philosophischen Thesen einerseits und deren Alltagsrealisation durch ihren Urheber andererseits.

Die Rechteinhaber der Texte von Jean-Paul Sartre haben eine In-Musik-Setzung von Sartre-Texten kategorisch und ohne Begründung verboten.

Um auf diese Situation in kreativer Weise zu reagieren, habe ich die Sartre- und de Beauvoir-Texte zuerst in Musik gesetzt, um den originalen Ton zu erhalten, habe dann aber die Sartre-Texte aus der Musik wieder entfernt und durch eigene Lautpoesie ersetzt, indem ich den sprachlich-musikalischen Duktus seiner Texte in lautpoetische Texte übersetzte. Somit wird kein einziges Wort von Sartre gesungen und damit die rechtliche Situation vollumfänglich respektiert, aber der Duktus seiner Sprache ist in der Musik nach wie vor vorhanden, so dass er durch die Musik spürbar wird und sozusagen virtuell anwesend ist.

Die Texte von Simone de Beauvoir wurden umstandslos freigegeben.

Die französischen Originaltexte von Sartre dürfen bis spätestens 70 Jahre nach dem Tod von Sartre nicht gesungen werden. Dann endet die Schutzfrist des Urheberrechts. Danach erst kann die eigentliche Uraufführung der Originalfassung dieser Kammeroper stattfinden. Das Stück, das als Hommage an Sartre und de Beauvoir konzipiert war, wird in seiner aktuellen Fassung nun zu einem Hommage-Werk, in dem nur die Originaltexte von de Beauvoir erscheinen dürfen. Das Verbot der Sartre-Texte führt zur skurrilen Situation, dass in einem Hommage-Werk an Sartre seine eigenen Originaltexte nicht erscheinen dürfen. Die Sartre-Aussagen erklingen nun sozusagen in einer verschlüsselten, lautpoetischen Geheimsprache. Trotzdem ist es wichtig, dass dieses Werk jetzt in seiner aktuellen Fassung auf Tonträger veröffentlicht wird, um die jetzige Situation musikalisch zu dokumentieren.

Die Lautpoesie wird in dieser Situation zu einem Symbol künstlerischer (und somit auch politischer) Freiheit, da niemand die Lautpoesie und ihre subtextuelle Deutungsfreiheit verbieten kann.

René Wohlhauser

Programm:

« L’amour est une duperie – l’amour n’est pas une symbiose »
Kammeroper bzw. (szenisches oder konzertantes) Kammeroratorium
für Sopran, Bariton, Flöte, Klarinette, Violoncello und Klavier(2014/2015)

Hommage à Jean-Paul Sartre et Simone de Beauvoir
auf verbotene (und durch eigene Lautpoesie ersetzte) Texte von Jean-Paul Sartre und auf erlaubte Texte von Simone de Beauvoir.

Vom Ensemble Polysono während seiner Europatournéen 2015 und 2016 konzertant aufgeführt, liegt nun eine Studio-Aufnahme auf dieser CD vor.

[01] Prologue: « Une nuit toute passionnée » 10:54
for soprano and flute (2015)

[02] 1st Part: « L’amour et la liberté » 09:18
for soprano, baritone, flute (& bass flute), clarinet (& bass clarinet), violoncello and piano (2014)

[03] 2nd Part: « Je passe un temps aussi fort que possible » 38:24
for soprano, baritone, flute (& bass flute), clarinet (& bass clarinet), violoncello and piano (2015)

[04] 3rd Part: « Je me sens un salaud » 15:16
for soprano, baritone, flute (& bass flute), clarinet (& bass clarinet), violoncello and piano (2014)

total playing time: 73:54

World premiere recording

Pressestimmen:

Dezember 2019

(…) Er beschäftigt sich mit dem Briefwechsel von Sartre und Simone de Beauvoir und legt sein Augenmerk auf die Zeit, als Sarte Anfang der 1940er-Jahre zum Militärdienst eingezogen wurde. Geplant war, die ausgewählten Stellen zu einem Libretto zusammenzusetzen, kontrastiert durch Ausschnitte aus dem philosophischen Werk des Existentialisten. Aber die Rechteinhaber verboten die In-Musik-Setzung von Sartres Texten. So entschied sich Wohlhauser, diese Passagen in Lautsprache zu übersetzen. Das hat durchaus Charme, weil sich Sarte nun wie ein Schatten durch die Kammeroper bewegt. (…)

Tilman Urbach

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