Toru Takemitsu, Toshio Hosokawa: Works for Solo Guitar

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Veröffentlicht am: März 1, 2014

Infotext:

»Marco Del Greco ist einer meiner Lieblingsgitarristen. Ich begegnete ihm zum ersten Mal im Februar 2013, als ich am Wissenschaftskolleg zu Berlin zu Gast war. Er spielte meine Serenade mit tiefem Verständnis und präziser, sensibler Technik. Ich war tief bewegt von der großen Schönheit seines Gitarrenklangs. Marco liebt die Musik meines Mentors Toru Takemitsu und spielt dessen großartige Gitarrenmusik geheimnisvoll und mit enormer Tiefe. Deshalb bin ich sicher, dass das Publikum seine Takemitsu-Interpretationen lieben wird. Ich bin sehr glücklich, dass ein junger, talentierter Musiker wie Marco neuen Generationen ermöglicht, Takemitsus wunderbare Musik kennen- und schätzen zu lernen.«

Toshio Hosokawa

 

»SCHWIMMEN IM OZEAN, WO ES WEDER WESTEN NOCH OSTEN GIBT«

Die wechselvolle Geschichte der Aneignung westlicher Modelle in Japans Kultur und Lebensstil verlief auf ihre eigene einmalige, schicksalhafte Weise: Wo Europa sich für Jahrhunderte, meist mit Gewalt, aufgezwungen hatte, ohne sich im geringsten für irgendeine dort bereits bestehende Kultur zu interessieren, hat sich hingegen Japan nach 200 Jahren der kompletten Abschottung (in der Sakoku genannten Isolationspolitik) ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus freiem Willen entschlossen, sich an Europa zu orientieren, vor allem auf ökonomischer Ebene. Insbesondere seit der Pariser Weltausstellung 1889, aber auch in den Jahren danach, erlagen im Gegenzug dann auch die westliche Philosophie und Kunst wiederholt der Faszination des fernen Ostens, wenn auch das Wissen um dessen tatsächliche Realität oft recht oberflächlich war.

Im Land der aufgehenden Sonne beginnt die europäische Musik sich ab der Meiji-Periode (1868–1912) durch das Entstehen von Orchestern und Musikakademien zu verbreiten. Doch zu diesem Zeitpunkt handelt es sich noch um ein einfaches Nebeneinander ohne Interaktion: Zu groß sind die Unterschiede zwischen einer Sinfonie des 18. Jahrhunderts und einer von einem der zahlreichen traditionellen Instrumente gespielten japanischen Melodie. Auch die ersten Austauschversuche sind noch wenig interessant und münden seitens der Japaner meistens in den Verlust ihrer Identität.
Ehe es zu einer wirklich gegenseitigen, profunden Beeinflussung kommen konnte, musste erst noch eine weitere Zeit der Abschottung von der Außenwelt überwunden werden, die mit dem Zweiten Weltkrieg zusammenfällt, dann die Zeit von Komponisten wie Toshiro Mayuzumi oder Yoritsune Matsudaira vorbeigehen, bis schließlich in der Person von Toru Takemitsu ein Wendepunkt erreicht wurde.

Takemitsu, 1930 geboren und damit unbewusst der Avantgarde-Generation von Berio, Boulez und Stockhausen angehörend, ist zuallererst ein großer Autodidakt gewesen, offen für alles, was er hörte und interessiert am Bezug zu anderen Künsten, insbesondere der Malerei, immun gegen jedwedes kulturelle Diktat, sich seiner Wurzeln sehr bewusst, doch in der Lage, die größere Komplexität der europäischen Musik zu erkennen. Sein Denken, die ätherischen, schwebenden Stimmungen, sein Gefühl für die Natur und das ma (die Stille zwischen zwei Tönen) sind zweifellos autochthon japanisch, während sein Klangmaterial ganz offensichtlich auf die musikalischen Strömungen des europäischen 20. Jahrhunderts zurückgreift – mit der Freiheit allerdings, keiner dieser Strömungen angehören zu müssen wie seine westlichen Zeitgenossen, die in der Regel sehr viel militanter waren.

Ein CD-Projekt wie dieses ist ganz besonders interessant, um die Durchdringung von Stilen und Kulturen zu verstehen, weil die Art, wie die Gitarrensaite angerissen wird und ausklingt, dem Spiel auf japanischen Saiteninstrumenten wie Koto und Shamisen ähnlich ist, und weil uns der Ton, wie er nachklingt und sich in der Leere und Stille verliert, recht nah an ein fernöstliches Konzept von Klang und Leben heranführt. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum es bei Takemitsu eine so umfangreiche Produktion für dieses Instrument gibt, die sich durch außerordentliche Sorgfalt in der idiomatischen Schreibweise und unaufhörliche Suche nach der Erweiterung von dessen technischen Möglichkeiten auszeichnet.

Nehmen wir das 1974 geschriebene Folios als Ausgangspunkt. Der musikalische Fluss ist thematisch, kontinuierlich und diskursiv, der direkteste Bezug scheint Alban Berg zu sein: Der Anfang des ersten der drei Stücke ist jenem der Klaviersonate op. 1 (1908) des Wiener Komponisten nicht unähnlich, und wenn auch einige tänzerische Wendungen darin zu finden sind, so ist es doch wohl Bergs Geist, der am Ende zu einem Zitat aus einem Choral von Bach führt, genauso wie im Violinkonzert von Berg (1935).

In All in Twilight (1987) ist zum einen die Stille zwischen zwei musikalischen Ereignissen noch ausgeprägter, zum anderen zeigen sich noch deutlichere Symmetrien in der Phrasierung und ein Anklang von Tonalität mit Rückbezügen auf Debussy und den Jazz, bis zum Aufscheinen einer unerwartet kanzonenartigen Wendung im letzten Teil.

Equinox (1993) ist sicher Takemitsus Meisterwerk für die Gitarre: Das Äquinoktium ist in Japan der Tag der Toten, der Augenblick, in dem sich Tag und Nacht in vollkommenem Gleichgewicht begegnen, die Welt der Lebenden und des Jenseits. Die Klarheit der formalen Struktur unterstützt die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf die Präzision der verlangten Klangfarben, auf die Bedeutung, die dem Nachklang zukommt und auf den Umgang mit Spezialeffekten wie dem einer unkonventionellen Stimmung.

In den drei Stücken, aus denen In the Woods (1995) besteht, führen das Naturgefühl und der Verweis auf die Imagination von drei amerikanischen Wäldern zu einem Abwägen zwischen der Rückkehr zu diatonischen und rhythmisch-thematischen Klangmaterialien, die auf Messiaen zurückgeführt werden können, und ihr Schweben in der Leere, wobei dem ma ein besonderes Gewicht zukommt.

So gelangt man über Takemitsu zum wichtigsten japanischen Komponisten der folgenden Generation: Toshio Hosokawa, der 1955 in Hiroshima geboren wurde. Bei ihm, dem zutiefst japanischen Komponisten, der aber in Deutschland studiert hat (zunächst in Berlin bei dem Koreaner Isang Yun und dann in Freiburg bei dem Schweizer Klaus Huber) ist die zunehmende Überwindung der Grenzen zwischen den beiden oben beschriebenen Welten nun definitiv verwirklicht.

Hosokawa hat es nicht mehr nötig, sich auf Material aus der westlichen Musik zu beziehen, sein Vokabular ist vollkommen originell und zugleich zeitlos klassisch. Bei ihm ist also die Osmose zwischen europäischen Techniken einerseits und auf der anderen Seite einer endemisch fernöstlichen Konzeption von Zeitgefühl und dem Gang der Dinge, des taoistischen Yin und Yang und der Form der Klänge nun vollendet und kennt keine Widersprüche. Eine solche Symbiose ist nun ihrerseits in der Lage, in den Westen zurückzuwirken und einen starken Einfluss auf die junge Generation in Europa auszuüben. Er selbst sagt dazu: »Meine Musik ist Kalligraphie, gemalt auf den freien Rand von Zeit und Raum. Jeder Klang hat eine Form, die jener der Linien und der Punkte gleicht, die ein Pinsel zieht. Diese Linie ist gemalt auf das Gewebe der Stille. Der Rand dieses Gewebes, der ein Teil der Stille ist, ist ebenso wichtig wie die hörbaren Klänge.«

Serenade (2003) ist ein besonders schönes Beispiel für diese Ästhetik und ein persönliches Universum, in dem Osten und Westen, Neues und Altes koexistieren, wie es der Gebrauch von Spieltechniken zeigt, die auf das Koto zurückzuführen sind. Das macht es zum perfekten Schlussstück der auf dieser CD vorgestellten Musik.

Caterina Di Cecca
Übersetzung aus dem Italienischen: Birgit Gotzes

September 26, 2015

 

Premio Le Ghitarre d’Oro

 

February 2015

 

CD of the Month

Issue No. 119 April – June 2014

Programm:

 

Toru Takemitsu (1930–1996)

All in Twilight Four Pieces for Guitar (1987) 11:34
[01] I. 03:12
[02] II. Dark 02:53
[03] III. 02:30
[04] IV. Slightly fast 02:59

[05] Equinox (1993) 05:27

Folios (1974) 09:13
[06] I. 03:03
[07] II. 02:59
[08] III. 03:11

[09] A Piece for Guitar (1991) 01:12
for the 60th birthday of Sylvano Bussotti

In the Woods Three Pieces for Guitar (1995) 13:22
[10] I. Wainscot Pond after a painting by Cornelia Foss 03:36
[11] II. Rosedale 04:11
[12] III. Muir Woods 05:35

Toshio Hosokawa (*1955)

Serenade (2003) 13:44
[13] I. In the Moonlight 08:51
[14] II. Dream Path 04:53

total time: 54:46

Marco Del Greco guitar

September 26, 2015

 

Premio Le Ghitarre d’Oro

 

February 2015

 

CD of the Month

Issue No. 119 April – June 2014

Pressestimmen:

Mai 2017

 

Die Londoner Gramophone schreibt zu Marco del Grecos Einspielung von „In the Woods“, beginnend mit einem Zitat des Uraufführungs-Interpreten Julian Bream:

“ ‚Music of extraordinary stillness, music that dissolves gently into silence,‘ Bream has said of the piece – and Del Greco captures that dissolution here.“

 

 

23.07.2015

 

 

 

 

 

06.03.2015

 

Musik als meditativer Prozess
Die Gitarrenwerke von Toru Takemitsu und Toshio Hosokawa finden in Marco del Greco ihren idealen Interpreten. Technische Grenzen existieren für ihn offenbar nicht, aber seine Virtuosität stellt er komplett in den Dienst subtilen musikalischen Ausdrucks. (…) Natürlich muss sich der Interpret diesen Noten auch ganz anders nähern, er muss sich in die Partitur kontemplativ versenken. Vermutlich gibt es hier Ähnlichkeiten mit der Pflege eines traditionellen japanischen Gartens; auch hier spielt meditative Versenkung eine gewichtige Rolle. Marco del Greco schient hierfür der adäquate Interpret zu sein. Mit bezwingender Natürlichkeit, ohne jede geziert-manierierte Attitüde stellt sich der Gitarrist den subtilen Klangfarben dieser Musik; seine souveräne Anschlagskultur wird ihrem Charme, ihrer schwerenlosen Eleganz im höchsten Maße gerecht. Im ornamentalen Detail, jenen gefährlichen Idyllen der Gitarrenmusik, verliert er sich in keinem Augenblick – immer behält er vor allem den großen rhythmischen Atem im Sinn.
(…) Hier wird endgültig deutlich, dass für Marco del Greco technische Grenzen auf dem Instrument nicht existent sind. Aber letztendlich ist das bei diesen beiden japanischen Komponisten nicht das Entscheidende.
(…) Marco del Grecos Fähigkeit zu einem ungemein lyrischen Musizieren, da, wo andere mit der Vertracktheit und den Unabwägbarkeiten des Notentextes kämpfen, setzt er intime, ruhige klangliche Inseln, mit einem Gitarrenton, der auch noch in den leisesten Bereichen ungemein tragfähig ist.
(…) Man kann es nicht deutlich genug herausheben: Das Bezaubernde der Herangehensweise von Marco del Greco resultiert daraus, auf jede gitarristische Virtuosen-Gestik zu verzichten und so eine Art Selbstverwirklichung des Werkes zu erlauben, die dessen Wert überhöht, den Interpreten bescheiden in den Hintergrund treten lässt, letztlich aber so den Eindruck unübertreffbarer Authentizität des Musizierens bewirkt. Ein interessanter Text von Caterina Di Cecca und eine überzeugende Tontechnik runden diese empfehlenswerte CD ab.

Michael Pitz-Grewenig

 

 

 

 

 

06/2014

 

«Meine Musik ist so etwas wie ein Signal, das ich ins Unbekannte sende. Ich stelle mir vor und glaube sogar daran, dass dieses Signal auf das Signal eines anderen trifft und der physische Austausch, der daraus resultiert, eine neue Harmonie kreiert, die sich von der ursprünglichen unterscheidet. Das ist ein kontinuierlich sich verändernder Prozess. Und deshalb ist meine Musik in der Form einer Partitur nicht vollständig. Eher verweigert sie sich dieser Vervollständigung. Das ist ganz gegensätzlich zu den künstlerischen Intentionen des Westens» (Toru Takemitsu 1993).
Marco Del Greco, 1982 in Rom geboren, studierte in seiner Heimatstadt bei Carlo Carfagna und später bei Stefan Schmidt an der Musik-Akademie Basel. Del Greco nahm an zahlreichen internationalen Wettbewerben teil und gewann mit dem «53rd Tokyo International Guitar Competition» 2010 einen Preis, zu dem eine ausgedehnte Konzerttournee durch Japan gehörte, die Ende 2011 stattfand. Das nun veröffentlichte Album mit Werken von Toru Takemitsu und Toshio Hosokawa ist zugleich seine erste Solo-CD. Mit Ausnahme der Bearbeitungen von Songs von Akira Nakada, den Beatles, George Gershwin u. a. enthält sie alle Stücke für Gitarre solo, die Takemitsu komponiert hat, sowie die Serenade von Toshio Hosokawa.
Die Gitarre war dasjenige In­strument, das Takemitsu besonders schätzte und mit dem er besonders vertraut war, weil er es selber spielte. Zu den Interpreten der ersten Stun­de zählten Julian Bream, Auftraggeber der vier Stücke All in Twilight (1987), und John Williams. Auch Franz Halász und Shin-ichi Fukuda spielten Takemitsus Gitarrenwerke überragend ein.
Die Neueinspielung von Marco Del Greco dagegen hinterlässt keinen günstigen Eindruck. Die Stücke sollten gleichsam absichtslos klingen, trotz der Pausen und gewisser reflexiver Brechungen «natürlich» fließen. Es kann sein, dass Del Greco allzu viel Respekt vor Takemitsus Musik hatte; es kann auch sein, dass er die Space Notation falsch auslegt. Er phrasiert kaum, sondern buchstabiert jede Einzelheit. Die Tontechnik tut durch allzu nahes Heranzoomen an den Klang ein Übriges, um den Fluss der Musik und den möglichen Eindruck von Zusammenhang zu verhindern. Muss man wirklich jeden Atemzug des Interpreten detailliert hören?
Takemitsus Stücke sind oktatonisch angelegt, inspiriert vom Format des Notenpapiers (drei Folios, 1974), von Bildern Paul Klees (All in Twilight), Joan Mirós (Equinox, 1993) oder auch Wäldern in Nordamerika (In the Woods, 1995). Ihr Grundcharakter ist verhalten, nobel unterhaltend, doch nicht verkrampft … Berühmt wurde Folio II, dessen Ende überraschend auf ein Bach-Zitat zusteuert, auf die fünf ersten Takte des Chorals Wenn ich einmal soll scheiden, die Takemitsu in der Matthäus-Passion fand. Mit seiner Serenade (2003), bestehend aus den Sätzen In the Moonlight und Dream Path, verbleibt Toshio Hosokawa, der mit Del Greco an den Stücken arbeiten konnte, hingegen in seinem Personalstil einer meditativen Musik.

Walter-Wolfgang Sparrer

Musik:
Technik:
Booklet:

 

 

 

n. 168, october 2014

 

[…] La musica di Hosokawa è profondamente radicata in una “antichità senza tempo” (il virgolettato è tratto dalle note al CD) e “l’osmosi tra tecniche europee e concezione orientale del corso delle cose è totale e senza contraddizioni”. Si tratta di Serenade del 2003, bellissimo dittico dove “coesistono Oriente e Occidente, nuovo ed antico” a testimoniare come l’eredità di Takemitsu non sia andata perduta, ma trovi proprio in Hosokawa il suo più naturale continuatore, nelle forme e nei contenuti. Un particolare plauso va a Del Greco per averci fatto conoscere questo importante pezzo che si snoda in due sontuosi movimenti per una durata totale di quasi 14 minuti. […]

 

Francesco Biraghi

 

 

 

September 2014

 

 

 

29. August 2014

 

Website

 

El joven guitarrista romano Marco Del Greco atesora a sus 32 años una maestría y una exquisita sensibilidad que viene avalada por toda una serie de primeros premios internacionales. Una larga y relativamente reciente gira por Japón le ha ido permitiendo crecer en su empatía y profundizar en el conocimiento de la música de aquel país y llevar a cabo este proyecto discográfico para el sello Neos sobre todo a través de dos compositores clave: Toru Takemitsu (Tokio, 1930-1996) y Toshio Hosokawa (Hiroshima, 1955), ambos, como bien es sabido, músicos japoneses de conocida proyección internacional amén de excelentes conocedores de las técnicas musicales occidentales conjugadas con las particularidades de su propia tradición cultural.

Takemitsu, prolífico compositor que atendió largamente la guitarra, tiene en su haber un extenso catálogo de piezas escritas para dicho instrumento dentro del que no faltan incluso eventuales y muy personales incursiones en el terreno del jazz o la música pop aunque las piezas escogidas para esta grabación por Del Greco son de hecho las más significativas del autor para guitarra sola. La vibrante sonoridad, la claridad y precisión del músico se adapta como anillo al dedo a unas piezas de atmósferas suspendidas, de calladas resonancias y positivos silencios que provienen culturalmente de una atenta observación de un flujo del tiempo en la naturaleza, una percepción que se aparta del funcionalismo y se sumerge en una soñadora vaguedad que sin embargo precisa y armoniza con la medida, con el número.

Seducido Takemitsu siempre por la figura de Claude Debussy, All in Twilight (1987) se compone de cuatro piezas que trabajan el color tonal, las simetrías y los silencios entre notas aunque de un modo genuinamente japonés. Anterior a esta y más discursiva musicalmente, el lirismo de Folios (1974) tiene más reminiscencias de la segunda escuela de Viena y en concreto a algunas piezas de Alban Berg, otra de sus reconocidas debilidades musicales.

Equinox (1993) es una pieza ya más madura y de mayor contenido simbólico en la que se emplea una particular afinación. Su título alude a la fiesta japonesa del equinoccio y establece un paralelo musical con el objeto de producir un encuentro entre los vivos y el más allá en el que ciertos efectos sonoros y resonancias cobran una definitiva presencia. De nuevo la naturaleza, su color y sus ecos son evocados a través de tres bosques americanos en In the Woods (1995) pero esta vez sus inclinaciones se decantan por soluciones y estructuras rítmicas que evocan a otro de sus referentes, Olivier Messiaen, en la que los vibrantes tonalidades quedan limpiamente suspendidas en el vacío.

Y casi tan breve como un haiku, A Piece for Guitar (1991) constituye un homenaje al compositor italiano Sylvano Bussotti en su sexagésimo cumpleaños.

Pero añadamos que mientras que Takemitsu construye en buena parte de su trabajo unas atmósferas complejas que se resuelven flexiblemente sin alarde de contrastes y simbiosis formales sin violentas confrontaciones, a veces de sedosa textura, Toshio Hosokawa acentúa el plano expresivo con un sentido más dramático y de mayor claroscuro las dos partes que componen su Serenade (2003). Más inclinado en este caso que Takemitsu hacia el uso y revalorización de técnicas tradicionales y sonoridades de los cordófonos japoneses como aquí es el caso del koto, Hosokawa deja a las claras la atracción por las armonías de color que crea dicho instrumento traducido a la técnica de la guitarra clásica. In the Moonlight y Dream Path recuperan ese sonido interior, el valor y contraste de los silencios y la concreción de los gestos caligráficos para volver al clima simbólico de un poema nocturno que enlaza con All in Twilight a través de acogedoras penumbras y elipsis que permiten el vuelo de la imaginación.

Excelente disco del sello Neos al que desde mi óptica le pondría la pega de no alcanzar plenamente en ocasiones las creo que necesarias cotas de misterio que posiblemente requieran estas excelentes, soñadoras y sutiles piezas para guitarra que a su modo mantienen un difícil pero conseguido equilibrio entre distintas sensibilidades culturales que hay que considerar realmente apreciable.

Manuel Luca de Tena

 

 

 


04/17.

Gitarrenliebe
Wie sehr Toru Takemitsu die ganz europäischen Seiten der Gitarre liebte, verraten schon seine Bearbeitungen von Jazzstandards und Beatles-Songs in den „12 Songs For Guitar“ […], aber auch seine „seriösen“ Kompositionen für Gitarre solo: „All in Twilight“ mutet da gelegentlich an wie die Improvisation eines Jazzmusikers, die drei „Folios“ beschwören Berg genauso herauf, wie sie am Ende Bach anklingen lassen.
Für Toshio Hosokawa war Takemitsu einer der ersten Orientierungspunkte in Europa. Seine „Serenade“ offenbart eine eindringliche Konzentration auf die Spannung von Klang und Stille, angelehnt an die Charakteristika der japanischen Koto. Marco del Greco gibt diesen Klängen ganz viel Tiefe und Schönheit, zeichnet feinste Flageolettgravuren in diese melancholischen Klangbilder.

Wie

Musik:
Klang:

 

 

Gendai Guitar Magazine
05.2014

 

 

 

Ö1, Zeit-Ton-Magazin am 25.06.2014, Autor: Reinhard Kager

[…] Gleichfalls bei dem bayerischen Label wurden Stücke für Sologitarre von Tōru Takemitsu und Toshio Hosokawa publiziert. In seine „Serenade“ für Gitarre integriert Hosokawa auch Spieltechniken, die sonst auf der japanischen Kōto verwendet werden. „In The Moonlight“, so der Titel des ersten Satzes der Serenade, macht sich auch den langen Atem der japanischen Musik zunutze. Hier ein Ausschnitt.

MUSIK 5: Toshio Hosokawa, „Serenade“, Track 13,
T: Serenade, I: In The Moonlight, K: Toshio Hosokawa, I: Marco del Greco,

Wenn Spanien auf Japan trifft: eine Osmose europäischer und japanischer Spieltechniken in Toshio Hosokawas „Serenade“ für Gitarre, gespielt von Marco del Greco auf einer CD von Neos. […]

 

 

02.06.2014 (Website)

Nueva incursión del sello alemán NEOS en la música japonesa, en esta ocasión de la mano de dos de sus más reconocidos creadores contemporáneos, el más joven de ellos, Toshio Hosokawa (Hiroshima, 1955), con una nutrida y nutritiva presencia en el menú musical que desde su discográfica nos sirve ese exquisito gourmet que es Wulf Weinmann. Los platos que hoy nos ofrece NEOS, de la mano del guitarrista romano Marco Del Greco, son de fácil digestión, con propuestas amables de notable lirismo y un lenguaje tonal en el que el discurso melódico es el ingrediente fundamental de su receta, en unas partituras que se escuchan por sí solas, al tiempo que sugieren universos de enraizado diálogo intercontinental y sabio sincretismo transfronterizo.

El compositor con más presencia en este compacto es Tōru Takemitsu (Tokio, 1930-1996), cuya creación para guitarra es prolija e intercultural, en el sentido de que en sus partituras, como en la concepción tímbrica del instrumento y en sus dinámicas de ataque-resonancia, podemos percibir un uso de la guitarra que nos remite a modalidades niponas de esta familia, como el koto o el shamisen. Tal y como señala Caterina Di Cecca en el libreto de este compacto, la forma en que las cuerdas vibran en la guitarra, su modo de irse desvaneciendo sobre el silencio, presentan analogías con la sonoridad de estos cordófonos orientales, además de permitir a Takemitsu dar sustancia sonora a su modo de concebir el sonido musical como hecho existencial en un sentido oriental.

Sin embargo, la música de Takemitsu nunca dejó de nutrirse tanto de sus raíces niponas como de la tradición europea, y de ello Folios (1974) es un ejemplo paradigmático, con sus reminiscencias (tal y como señala Di Cecca) de la música de Alban Berg, de su soberbia Sonata para piano Opus 1 (1908); y, a través de ésta, del propio Johann Sebastian Bach, con la multiplicidad de ambientes que convoca, la confrontación de temas y su vocación de verticalidad, con una respiración más amplia y ambiciosa que algunas de las restantes partituras, más concentradas, con carácter de haiku.

Las cuatro piezas para guitarra que conforman All in Twilight (1987) poseen un lenguaje más libre, de articulación más flexible en sus eventos sonoros, de más amplia resonancia en el silencio. En ellas fluye una mayor diversidad estilística, que para Di Cecca comprende ecos desde Debussy al jazz. No obviaría uno entre esas referencias el rock experimental de los años setenta y ochenta, con grupos como Popol Vuh, especialmente en su primera pieza; así como las baladas, en su nocturnal ‘Dark’; o la canción ligera mediterránea, en ‘Slightly fast’. Teniendo en cuenta sus adaptaciones de temas de los Beatles, es manifiesta la permeabilidad estética de Takemitsu, algo con respecto al pop especialmente explícito en su música para guitarra, como aquí.

A Piece for Guitar (1991) es una breve bagatela de apenas un minuto de duración escrita para celebrar el sesenta cumpleaños del compositor italiano Sylvano Bussotti. Muchas de las señas de identidad estilísticas de All in Twilight permanecen en este regalo de aniversario, de concentrado abanico armónico y espaciosidad generosa en el silencio, sobre el que Takemitsu hace converger los registros extremos del instrumento. Equinox (1993) es una pieza más compleja en sus texturas en cuanto a matices tímbricos y afinación, con un discurso melódico-armónico más enrevesado en sus capas y relieves, si bien dando vueltas de tuerca a los planteamientos hasta aquí explicitados, por lo que resulta un tanto reiterativa. Algo similar sucede con In the Woods (1995), con sus vibraciones fluctuantes y sus cromatismos abiertos al silencio, resonantes, de intenso lirismo de inspiración natural, no tanto por lo programático ni por lo narrativo, sino por el espíritu, por su serena comunión con la respiración del bosque.

Las lecturas de Marco Del Greco de todas estas partituras se suman a algunas especialmente destacadas en disco compacto, ya sean las de John Williams en su clásico registro para Sony (SK 46720), donde se incluyen Folios y diversas piezas de cámara con guitarra, o la más completa compilación de Shin-ichi Fukuda en Naxos (8.573153), donde encontramos todas las piezas de Takemitsu presentes en este disco, además de algunos de sus arreglos a partir de los Beatles (y piezas para guitarra de Leo Brouwer). Por comparación, las versiones de Del Greco son más modernas en su concepción del sonido, poseen una gran solidez, una exquisita combinación de técnica y sentimiento, y su tempo me parece en todos los casos idóneo: denso y expresivo, muy unitario. Interpretaciones inmaculadas, por tanto, desde cualquier punto de vista, con un ataque preciso, muy limpio, bien espaciado, muy resonante y de respiración medida.

Ya desde los dos primeros ataques, con su resonancia y glissando, Serenade (2003) nos (de)muestra que el lenguaje para guitarra de Toshio Hosokawa es otro, más actual y menos tendido a lo pop, sin por ello eludir esa pátina de lirismo que impregna todas las partituras de este disco, con su filiación con la tonalidad, con la tradición, si bien depurada con personalidad, refinamiento y notable elegancia. Vuelve a ser esta pieza un puente, un ejercicio de sincretismo entre Oriente y Occidente, con sus reminiscencias de la técnica del koto japonés en su dialéctica de ataque-resonancia, por Hosokawa explorada en diversas estructuras de ritmos, alturas y técnicas instrumentales sobre el lienzo del silencio, sobre el vacío, en ese ejercicio caligráfico de inspiración tradicional que Hosokawa dice es su música.

La interpretación vuelve a ser de una profunda sensibilidad, de un balance entre el ataque, la resonancia y el silencio muy bien calibrada, honda y de gran empaque sonoro. En el libreto de este compacto se recogen unas palabras de Hosokawa en las que el compositor nipón alaba ya no sólo la interpretación que de Serenade realiza Marco Del Greco, sino el misterio y la comprensión con que el guitarrista italiano desgrana la música del que califica como su mentor: Tōru Takemitsu. Es así que el continuum que este compacto establece no hace sino reforzar uno de los rizomas más sólidos de la música nipona contemporánea, en interpretaciones de referencia, con una sabiduría impactante. No son estas, ni mucho menos, las partituras más destacadas en los respectivos catálogos de Takemitsu y Hosokawa, entre los que las considero obras menores, pero permiten conocer, en condiciones óptimas, algunas de sus afirmaciones lírico-melódicas más delicadas. La excelente toma de sonido, de una magnífica presencia, peso y definición, que visita cada resquicio del instrumento, cada matiz en el rasgado de las cuerdas, no hace más que ayudar a que el producto resulte redondo, como las notas de Caterina Di Cecca y su sintético acercamiento a las relaciones entre la música japonesa y Europa desde un punto de vista oriental.

Este disco ha sido enviado para su recensión por El Arte de la Fuga.

Paco Yáñez

 

 

September 26, 2015

 

Premio Le Ghitarre d’Oro

 

February 2015

 

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Issue No. 119 April – June 2014

Auszeichnungen & Erwähnungen:

September 26, 2015

 

Premio Le Ghitarre d’Oro

 

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Issue No. 119 April – June 2014

 

 

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