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Moritz Eggert: Die Tiefe des Raumes. Ein Fußballoratorium

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Artikelnummer: NEOS 12009-10 Kategorien: ,
Veröffentlicht am: April 23, 2021

Infotext:

DIE TIEFE DES RAUMES. EIN FUSSBALLORATORIUM

Moritz Eggert hatte nicht viel mit Sport zu tun, bis Ende 2004 die Anfrage kam, ob er ein Fußballoratorium für die Ruhrtriennale 2005 komponieren wolle. Die Komposition schuf er in nur fünf Monaten von Anfang März bis Ende Juli. Nach der Uraufführung in der Jahrhunderthalle Bochum war das Stück zudem Teil des Kulturprogramms der Weltmeisterschaft 2006 mit zwei Aufführungen an der Komischen Oper Berlin. Neben dem Fußballoratorium entstanden weitere Fußballstücke wie Ballack, du geile Schnitte (2007) oder Am Ball – Ein Fußballett für den Wiener Opernball 2008, das damals beim konservativen Publikum für Aufsehen sorgte. Eggert wurde von heute auf morgen sozusagen der »Fußballkomponist« und ist heute einer der bekanntesten und, wie er selbst sagt, »abenteuerlustigsten« zeitgenössischen Komponisten.

Sein Lieblings-Fußballstück blieb jedoch Die Tiefe des Raumes. Darin wird traditionell im Sinne eines Oratoriums die Geschichte über den Leidensweg eines Kickers erzählt, der es zum Fußballgott schafft: »Die Tiefe des Raumes ist eine Art Passionsspiel«, so Moritz Eggert, »in dessen Mittelpunkt eben nicht die Jesusfigur steht, sondern ein Fußballspieler und dessen Weg hin zum entscheidenden WM-Treffer. Aber wie im barocken Passionsspiel wird auch der von allegorischen Figuren wie der Tugend und dem Laster begleitet. Die Rolle des Evangelisten des klassischen Oratoriums übernimmt der Journalist. Drei Sprechrollen wiederum ergänzen die Sache: ein älterer Spieler, der schon einige Weltmeisterschaften mitgemacht hat, ein Trainer und ein Sportreporter.«

Das Stück besteht aus zwei 45-Minuten-Halbzeiten mit Vorbericht und Nachspielzeit, und es werden Musik und Stadionatmosphäre klanglich verknüpft. »Natürlich ist so ein Thema wie Fußball eine große Chance für einen Komponisten, ein Publikum zu erreichen, das man sonst für Neue Musik nicht unbedingt hätte. Angesichts des Elfenbeinturmphänomens finde ich es auch für das Musiktheater durchaus lohnenswert, mit Stoffen umzugehen, die außerhalb des Paul-Celan- und Walter-Benjamin-Kreises liegen. Mit Die Tiefe des Raumes habe ich versucht, ein Stück zu schreiben, in dem sich Leute, die nicht unbedingt Kenner der Neuen Musik sind, sich aber für Fußball interessieren, trotzdem in irgendeiner Form wiederfinden können. Diesem Publikum einen Zugang zu ermöglichen, war mein Anliegen.«

Inken Meents / Moritz Eggert

Programm:

Moritz Eggert (*1965)

Die Tiefe des Raumes. Ein Fußballoratorium
für großes Orchester, vier Solisten, gemischten Chor und drei Sprecher
Libretto vonMichael Klaus (1952–2008)
Ersteinspielung · Live

CD 1
54:03

ERSTER TEIL · Erste Halbzeit

[01] 1. In den Katakomben: Die Kampfhähne scharren 03:09
[02] 2. Deutschland bebt schon vor dem Anpfiff 04:30
[03] 3. Jetzt geht’s lo-os! Jetzt geht’s lo-os! 02:21
[04] 4. Ein Rundfunkreporter verliebt sich in sich selbst und gräbt vor Lust einen toten Klassiker aus 03:23
[05] 5. Doch die Wirklichkeit ist anders: lahme Kampfhähne / ein scheiß Spiel 03:57
[06] 6. »Uns Uwe« sagt was … 00:29
[07] 7. Und die Tugend hakt sofort ein, wird ganz feierlich und sogar religiös, wenn sie an die von »Uns Uwe« eingeläutete Erinnerung an Vergangenes denkt. Dem Laster kann verklärte Vergangenheit natürlich nichts anhaben! 06:56
[08] 8. Zum Heulen: Null zu Eins 02:55
[09] 9. Du blinde Pfeife, du! 01:29
[10] 10. Das war ganz klar Abseits! 04:17
[11] 11. Nach dem Streit: Besinnung auf das Wesentliche. Hymne an den Ball 08:10
[12] 12. Früher! Tief im Osten … 02:54
[13] 13. Eure schlabbrigen Erinnerungen an alte Zeiten gebären doch nur »Zitterfüßchen!« 02:32
[14] 14. Die Blechdose 02:46
[15] 15. »Seht! Seht! Welch ein Wunder! Wie? Ein Schwan?« Eins zu Eins, Ausgleich 03:05
[16] 16. Has’ keine Uhr dabei?! Pfeif endlich Halbzeit! 01:00

 

CD 2
61:08

ZWEITER TEIL · Zweite Halbzeit und Nachspielzeit

[01] 1. Ein neuer Zidane ein neuer Figo besser als Beckham, dass man den Anpfiff zur zweiten Halbzeit fast nicht mitkriegt 05:18
[02] 2. Der neue Zidanefigobesseralsbeckham verschießt einen Elfer – im Gegenzug erzielt der Gegner das 1:2 03:56
[03] 3. Orgie der Beleidigungen ODER Lohengrin samt Schwan und Kahn ab in die Tonne! ODER Wo kommt der Kerl eigentlich her? 02:59
[04] 4. Der denkt doch jetzt schon nur noch ans Geld! 06:51
[05] 5. Ein 17-Jähriger sucht Schutz unter dem Flügel des Lasters 03:28
[06] 6. Der denkt doch jetzt schon nur noch an Weiber! 04:01
[07] 7. Pier Paolo Pasolini erzählt eine merkwürdige Geschichte 05:00
[08] 8. Chor der schwangeren Frauen wird zur Raison gebracht durch Chor der leidenden Männer 03:16
[09] 9. Aria (Trappatonis Verklärung) 03:06
[10] 10. Der Scheißkerlgottessohnbesseralsalle erzielt den Ausgleich 2:2 04:48
[11] 11. Wer ist die wahre Mutter – Tugend oder Laster? 06:43
[12] 12. Finale 11:34

Ania Vegry, Tugend (Sopran)
Ruth-Maria Nicolay, Laster (Mezzosopran)
Simon Bode, Spieler (Tenor)
Hans Christoph Begemann, Journalist (Bariton)
Peter Geisberg, Alt-Internationaler (Sprecher)
Daniel Herzog, Reporter (Sprecher)
Wowo Habdank, Trainer (Sprecher)

Chor und Orchester der Musikakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes
Christian Jeub, Chorleiter
Moritz Eggert, Dirigent

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