‚Música antigua‘

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Artikelnummer: NEOS 32401 Kategorie: Schlagwort:
Veröffentlicht am: März 22, 2024

MÚSICA ANTIGUA
Alte Musik aus der Kathedrale von Las Palmas de Gran Canaria

 

Die Kathedrale von Las Palmas
Im Jahr 1497 wurde mit dem Bau des Gotteshauses begonnen, nachdem bereits zehn Jahre zuvor die Katholischen Könige den Wunsch geäußert hatten, in der Stadt Las Palmas eine Kathedrale zu errichten. Es gab zwei große Bauphasen, die erste dauerte von 1497 bis 1570 und wurde wegen Geldmangels unterbrochen, die zweite begann 1781 und erstreckte sich bis ins 19. Jahrhundert. 1894 wurde das Gotteshaus von Papst Leo XIII. zur Basilika der Kanarischen Inseln ernannt. Aufgrund ihrer langen Baugeschichte weist die Kathedrale so unterschiedliche Baustile auf wie die Spätgotik im Innenraum (aus der Zeit des Baubeginns) und den Neoklassizismus (aus der Zeit der Fertigstellung zu Beginn des 19. Jahrhunderts) im Außenbereich. Die Fassade ist das charakteristischste Element des Gebäudes und diente als Prototyp für das, was Jahre später das Baumodell für die Plazas de Armas verschiedener neuspanischer Städte auf dem amerikanischen Kontinent werden sollte.

Das Musikarchiv der Kathedrale
Die Kathedrale verfügte von Anfang an über eine eigene Musikkapelle. Die verschiedenen Kapellmeister, die hier ihr Amt ausübten, stellten einen Werkkatalog zusammen, aus dem das heutige Musikarchiv der Kathedrale der Kanarischen Inseln hervorging. Die ältesten Bücher, die erhalten sind, stammen aus dem Jahr 1514. Maestro Juan Ruiz aus Sevilla übernahm 1518 alle Aufgaben: Er war Organist, Kantor und leitete den Chor. Von diesem Meister und seinen Nachfolgern bis zum Ende des Jahrhunderts existieren keine notierten Kompositionen, da diese, ebenso wie die Orgelpfeifen und Glocken, beim Angriff der holländischen Armee unter Admiral Van der Does im Jahr 1599 verloren gingen. Während der ersten drei Jahre des 17. Jahrhunderts wurde die Bevölkerung von einer Epidemie heimgesucht, der auch der Kapellmeister Francisco de la Cruz zum Opfer fiel.

Der Villancico
Die Anfänge der Gattung Villancico werden von manchen Musikwissenschaftlern auf den Beginn des 11. Jahrhunderts datiert; der Villancico gilt als traditionelle poetische Form, die auf die mozarabischen Gesänge jenes Jahrhunderts zurückgeht. Ursprünglich waren Villancicos volkstümlicher Natur – Lieder, die vom einfachen Volk, den villanos (Bauern, Dorfbewohnern), komponiert und gesungen wurden und die aktuelle Ereignisse zum Thema hatten. Zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert erreichten sie ihre größte Popularität, als sie sich religiösen Themen im Zusammenhang mit Weihnachten widmeten. Im Barock beinhalteten Villancicos die Bereiche Poesie, Musik und Tanz und verbreiteten sich auf der gesamten Iberischen Halbinsel. Sie nahmen Bezug auf andere Volkstraditionen wie die der Galizier, Katalanen, Basken und Portugiesen und enthielten Texte in deren Sprachen. Der Villancico überquerte auch den Atlantik und verschmolz mit den Folkloretänzen anderer Kulturen, den sogenannten Bailes de negros, wie dem Guineo und dem Panamá. Aus den ursprünglichen Jácaras entstanden die Corridos, die sich der typischen Sprache der Sklaven und der afrikanischen Musik bedienten und als Negrillas bezeichnet wurden. Auf den Kanarischen Inseln erlebte der Villancico seine Blütezeit vom Ende des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die Kapellmeister der Kathedrale, Francisco Hernández, Diego Durón und Joaquín García, komponierten im Laufe von fast zwei Jahrhunderten die Werke der vorliegenden Aufnahme.

Francisco Hernández (16.–17. Jahrhundert)
Über ihn ist sehr wenig bekannt. Er war in der Kathedrale Santa Ana in Las Palmas de Gran Canaria als Tenorsänger und Komponist tätig, nachdem es sich als schwierig erwiesen hatte, einen Kapellmeister zu finden, der bereit war, auf die Kanarischen Inseln zu reisen.

Diego Durón (1658–1731)
Er studierte Musik in Sevilla beim Kapellmeister der Kathedrale von Cuenca. Im Alter von 18 Jahren reiste er nach Las Palmas de Gran Canaria, übernahm dort die Leitung der Musikkapelle der Kathedrale Santa Ana und übte dieses Amt 55 Jahre lang aus, bis zu seinem Tod im Jahre 1731. Er war ein sehr produktiver Komponist, der vermutlich an die 500 Werke schrieb, insbesondere Villancicos zu einer Vielzahl von Themen. Wie andere Barockkomponisten komponierte er zahlreiche Tanzstücke, in denen die Personen der Weihnachtsgeschichte von Bethlehem den Charakter und die Sprechweise von Afrikanern, Portugiesen, Galiziern und Valencianern annahmen.

Joaquín García (1710–1779)
Er studierte Musik in seinem Heimatland. Seine Kompositionen weisen einen deutlichen italienischen Einfluss auf und sind in Form von Rezitativen und Arien geschrieben. Im Alter von 24 Jahren machte er sich auf den Weg nach Las Palmas de Gran Canaria, um dort die Nachfolge von Maestro Diego Durón anzutreten. 1735 wurde er als Kapellmeister der Kathedrale Santa Ana angestellt. García modernisierte den Musikstil durch den Einsatz verschiedener Instrumente, die bis dahin auf der Insel nicht verwendet wurden. Als Vermächtnis für die Musikkapelle der Kathedrale schuf er in den 44 Jahren seiner Tätigkeit 569 Werke.

Musik für Tasteninstrumente im 17. Jahrhundert
Nachdem die Musik für Tasteninstrumente bereits im 16. Jahrhundert eine umfangreiche Entwicklung erlebt hatte, brachte die Krone von Aragonien im 17. Jahrhundert große Komponisten hervor, die Musik für die Orgeln ihrer Musikkapellen schrieben. Sie nahmen eine privilegierte Position ein und verfügten über hervorragende Interpreten (darunter Pablo Bruna und Sebastián Aguilera de Heredia) und prächtige Instrumente.

Sebastián Aguilera de Heredia (1561–1627)
Er war der bedeutendste Vertreter der aragonesischen Orgelschule. Er wurde in Zaragoza geboren und war von 1585 bis 1603 Organist an der Kathedrale von Huesca, danach kehrte er zurück nach Zaragoza an die Kathedrale La Seo. Er komponierte 19 große Orgelwerke sowie eine Sammlung von vier-, fünf-, sechs- und achtstimmigen Magnificats, die in spanischen Kathedralen häufig aufgeführt werden.

Pablo Bruna (1611–1679)
Er wurde in Daroca (Aragonien, Spanien) geboren und war 48 Jahre lang, bis zu seinem Tod, Kapellmeister der Capilla de la Colegiata. Seit seinem 5. Lebensjahr war er blind und wurde dennoch einer der bedeutendsten Organisten und Komponisten seiner Zeit. Er erhielt verschiedene Angebote zur Leitung der wichtigsten Musikkapellen, die er aber alle ablehnte. Er blieb in Daroca, wohin Tausende von Menschen – darunter auch die Könige Felipe IV. und Carlos II. – pilgerten, um seine Musik und sein Spiel zu hören.

Die Capilla del Real de Las Palmas wurde 2009 von Carlos Oramas, Isabel Álvarez und Vicent Bru in Las Palmas de Gran Canaria gegründet. Das Ensemble hat sich auf die Wiederentdeckung, Transkription und Aufführung religiöser Musik spezialisiert, die von den Kapellmeistern der Kathedrale von Las Palmas komponiert wurde und die sich im Musikarchiv der Kathedrale befindet. Im Laufe der Jahre hat das Ensemble mehrere Konzerte mit unveröffentlichten Programmen aufgeführt und Villancicos der Komponisten Diego Durón (1658–1731) und Joaquín García (1710–1779) aufgenommen. Die Mitglieder des Ensembles haben umfangreiche Erfahrung im Bereich der Alten Musik und arbeiteten bereits mit erstklassigen Ensembles wie La Capella Reial de Catalunya, Hesperion XX, Capilla Peñaflorida, Al Ayre Español, Accentus Austria, El Concierto Español, Ensemble Elyma, Capela Compostelana, La Colombina, Camerata Ibérica, Europa Galante oder La Chimera. Sie traten unter der Leitung renommierter Spezialisten auf, u. a. Jordi Savall, Eduardo López Banzo, Fabio Bonizzoni, Claudio Astronio, Kees Boeke, Gabriel Garrido, Eduardo Egüez und Fabio Biondi, um nur einige zu nennen.

Programm

Música antigua

CD 1

 

Francisco Hernández (16.–17. Jahrhundert)

[01] Trinad, jilguerillos

 

Diego Durón (1658–1731)

[02] Tórtola apacible
[03] Canta; no cantes, jilguero
[04] Paxarito que buelas
[05] Déjate ver, Dios mío
[06] O, quién fuera jilguerillo
[07] Airecillos de Belén
[08] Ay, que te miro

 

Sebastián Aguilera de Heredia (1561–1627)

[09] Vajo de 1º tono

 

Capilla del Real de Las Palmas

Isabel Álvarez, Sopran [01, 02, 03, 04, 07]
Carol Sosa, Sopran [01, 02, 04, 05, 07, 08, 09]
David Batista, Countertenor [01, 03, 05, 06]
Acaymo García, Tenor [06, 09]

Diego Pérez, Barockcello
Carlos Oramas, Theorbe & Barockgitarre
Vicent Bru, Cembalo & Orgel

 

 

CD 2

 

Joaquín García (1710–1779)

Misa a 8 voces
[01] I. Kyrie
[02] II. Gloria
[03] III. Credo
[04] IV. Sanctus
[05] V. Agnus dei

 

Pablo Bruna (1610–1679)

[06] Tiento de dos tiples de 6° tono

 

Joaquín García (1710–1779)

[07] Magnificat, a 8 voces

 

Pablo Bruna (1610–1679) 

[08] Tiento de medio registro bajo de 8° tono

 

Joaquín García (1710–1779)

[09] Hoy el amor fabrica
[10] Poder de Dios
[11] Devotos amantes

 

Capilla del Real de Las Palmas

Chor I:
Isabel Álvarez, Sopran [01, 03, 05, 06, 07]
Magdalena Padilla, Sopran [01]
Carol Sosa, Sopran [03, 05, 06, 07]
David Batista, Countertenor [01, 03]
César Carazo, Tenor [01, 03]

Chorus II:
Jennibel Hernández & Claudia Rivero, Sopran [01, 03]
Ulrika Törnros & Gun Bellini, Alt [01, 03]
Gaire Concepción & Samuel Mayor, Tenor [01, 03]
Rob Kortlang & David García, Bass [01, 03]

Néstor Henríquez, Barockvioline
Laura Puerto, Barockharfe
Diego Pérez, Barockcello
Vicent Bru, Cembalo & Orgel

 

Musik- und Text-Transkriptionen: Vicent Bru, Carlos Oramas, Isabel Álvarez

Infos

Katalognummer: NEOS 32401-02

EAN: 4260063324017

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