Sira Hernández: Hymns to the Hope

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1 CD

Artikelnummer: NEOS 12512 Kategorie: Schlagwort:
Veröffentlicht am: April 15, 2025

SIRA HERNÁNDEZ · HYMNS TO THE HOPE

Poesie, Literatur, Malerei – diese Inspirationsquellen sind vom künstlerischen Schaffen der Komponistin und Pianistin Sira Hernández nicht wegzudenken. Ihre eindringliche Botschaft weist über die reine Musik hinaus, wobei sie die Wirklichkeit außerhalb der Kunst nie aus dem Blick verliert. Ihr sieht sie sich verpflichtet, wenn sie sagt »die Hoffnung ist Ausdruck des Glaubens und der Liebe zum Leben, und wir können uns niemals erlauben sie aufzugeben«.

»Hymns to the Hope« ist das Ergebnis einer mehrjährigen Arbeit. »Die Stücke beschreiben die Rückkehr zum Alltag nach der Pandemie und dem Lockdown, auch die Illusion, dass wir nach der Traurigkeit, die diese Phase prägte, unsere alltäglichen Gewohnheiten wieder aufnehmen können … und sie handeln von der Verzweiflung angesichts der Kriege, die unsere Welt weiterhin im Griff haben.« Mit »Hymns to the Hope« begeben wir uns auf eine Reise zur Hoffnung, geprägt von der Tonsprache und den musikalischen Vorlieben der Pianistin aus Barcelona. Sira, die eine Bewunderin der Dichtung von Leopardi, Ungaretti und García Lorca ist, scheut sich nicht, soziale Ungerechtigkeit zu thematisieren. Schon mit Don’t Forget About That – A Primo Levi, in memoriam bezieht sie sich in ihrer Musik auf entsprechende Literatur des 20. Jahrhunderts: In dieser Komposition erinnert sie an den großen Schriftsteller Primo Levi, der von der erlittenen Gewalt im Vernichtungslager Auschwitz Zeugnis ablegt; in der Fantasia para piano gedenkt sie der Frauen, die Opfer von Misshandlung und Missbrauch wurden.

Ihre akademische Ausbildung erhielt Sira Hernández hauptsächlich in Italien, und eine ihre preisgekrönten Kompositionen widmet sich dann auch Dantes Göttlicher Komödie, einem Stück Literatur von überzeitlicher Bedeutung. Die minimalistische Komposition Terra Santa – Ci sono angeli nel cielo, die bereits in ihrem Album »Initiation to the Shadow« enthalten ist, vermittelt uns etwas von diesem unbeirrbaren und gleichwohl kontemplativen wie hoffnungsvollen Blick. Der Beginn der Reise, das Versprechen vom Heiligen Land. »Wir müssen weiterhin mit Entschlossenheit all das verteidigen, was für uns Schönheit und Menschlichkeit in ihrem erhabensten Sinn bedeutet. Voller Hoffnung und Glauben an eine bessere Zukunft für alle.«, schreibt die Komponistin.

Ihre Aufgeschlossenheit für andere Kulturen zeigt sich auch in Maha Shivaratri – La gran noche de Shiva, einer Komposition aus dem Jahr 2021. »Shivaratri« ist die Nacht vor dem ersten Neumond, in der sich Shiva mit der Göttin Parvati vereinigt. In dieser Nacht wird der »Tandava«, Shivas ekstatischer Tanz, aufgeführt, der die ständige Verwandlung, Schöpfung und Zerstörung verkörpert. Siras Musik beschreibt diese kathartische, hypnotische und heitere Stimmung. Immer einer Tonsprache treu, erzeugt sie Bewegungen, die sich als Ostinato wiederholen, ehe sie in die Ruhe eines Chorals münden. Eine verschnörkelte Melodie führt zu einem ungestümen Crescendo, welches dann das Anfangsthema des Werks wieder aufgreift.

Spiritualität bestimmt auch Loneliness in the Cathedral. »Die Einsamkeit in der Kathedrale ist ein Moment der Meditation in diesem geschlossenen Raum, ein Moment der Einkehr in Stille und Einsamkeit. Da ist nur leere Landschaft, die Kathedralen selbst, ohne Menschen und Gebete. Nur wir mit uns selbst.«, schreibt Sira. Als wolle er die Atmosphäre von Debussys La cathédrale engloutie heraufbeschwören, bildet eine rhythmische Figur aus drei Tönen den Ausgangspunkt für die Entfaltung einer ausgesprochen romantischen Melodie mit Anklängen an Chopin. Es ist eine kontemplative, meditative Musik, die die düstere Einsamkeit einer Kathedrale beschreibt. »Und die Landschaft draußen ist ebenfalls von Stille umgeben. Wir werden dorthin zurückkehren, aber dann wird alles anders sein.«

Chopin ist für Sira Hernández immer wieder ein wichtiger Bezugspunkt. Während seines viermonatigen Aufenthalts in Valldemossa (Mallorca), der im November 1838 begann, wurde Chopin die Natur rund um die Kartause zur Inspiration. Sira selbst hat eine enge Beziehung zu Mallorca und Ibiza und widmet Chopin gleich zwei ihrer Werke: Tribute to Chopin I stammt aus dem Jahr 2020. Ausgehend von dem unverwechselbaren Sext-Sprung mit dem das Nocturne op. 9 Nr. 2 eröffnet wird, beginnt sie ein nachdenkliches und nostalgisches Werk. In der Art eines Nocturne bildet die Harmonie in der linken Hand die Grundlage eine ätherische Melodie mit Rubati, Verzierungen und Auflösungen, die an Chopin erinnern. Tribute to Chopin II ist ähnlich angelegt. Das Stück ist leidenschaftlicher und bewegter, es ergreift uns mit seiner romantischen Vehemenz, und trotz des ungestümen Grundcharakters gibt es in diesem Nocturne anmutige, träumerische Momente.

Sira Hernández’ akademische Ausbildung in Italien hat aus ihr eine Kennerin der italienischen Literatur gemacht. Zu ihrer Komposition Alla Luna wurde sie durch das wunderschöne Gedicht Alla Luna von Giacomo Leopardi inspiriert:

O graciosa luna, io mi rammento
Che, or volge l
anno, sovra questo colle
lo venia pien d
angoscia a rimirarti:
E tu pendevi allor su quella selva …

Hier klingt in einer wunderbar kreativen Symbiose Chopins Musik an und erinnert an dessen Fantaisie-Impromptu. Ein Vorschlag von sechs Noten beschwört eine ätherische Atmosphäre herauf, und über Leopardis feinsinnigen Versen ersteht romantische Musik ohne Worte.

Fünf kurze Stücke, Hope – New Year, Mother, Serena, Winter, Easter Bells , bilden die Suite Momentos Musicales – Impresiones . Diese Werke wurden im Juli 2023 im Museo Casa Botines Gaudí in León bei einem Festkonzert anlässlich des 100. Todestages des valencianischen Malers Joaquín Sorolla uraufgeführt. Das Licht in Sorollas Gemälden ist ebenso unverwechselbar wie suggestiv. Die Suite widmet sich »der Betrachtung und Wahrnehmung alltäglicher Momente, die uns in ihrer Heiterkeit und Schönheit entgegenleuchten, und auf einmal bekommt unser Leben einen Sinn«. Hope – New Year ist eine Hymne an die Hoffnung, eine von Arpeggien begleitete Melodie, die in Dur endet. Serena verströmt Glückseligkeit dank seiner einfachen Töne, seiner Terzen und der Wärme der Moll-Tonart. Auf das romantische Stück Winter folgt das ungestüme Easter Bells, wo minimalistische Ideen vom beschwörenden »Glockengeläut« des Klaviers unterstützt werden.

Die Stücke You Are Here und Ancient Dance For Peace wurden am 24. August 2023 beim 25. Internationalen Musikfestival auf Ibiza uraufgeführt. In You Are Here erklingt eine tiefgründige Musik, die von prägnanten Klängen und Kontrasten zwischen den Registern des Klaviers geprägt ist. Die Sehnsucht nach Frieden in der Welt wird durch eine Musik heraufbeschworen, die zuweilen heiter ist, die aber auch beunruhigende Momente aufweist, wenn zwei Töne im tiefen Register Traurigkeit und Pessimismus, aber auch einen Hauch von Hoffnung ausdrücken.

Als eine der tragischen Episoden des Spanischen Bürgerkriegs hat sich die Bombardierung von Guernica ins Gedächtnis eingegraben – auch dank Pablo Picasso, der das Grauen auf der Leinwand verewigt hat. Guernica, a Picasso ist Siras Lehrerin Alicia de Larrocha gewidmet. Die Musik ist herzzerreißend und erinnert an Schuberts Erlkönig. Düstere, raue Klänge, aus denen man am Ende Dantes Verse »lasciate ogni speranza…« [lasst jede Hoffnung fahren…] herauszuhören glaubt.

Sa Terra Santa , »der Planet, auf dem wir leben«, »unser heiliger Raum«, mit seinen Anklängen der Volksmusik aus Ibiza ist ein bestens geeigneter Auftakt zu Hymn,einem Gesang auf »die Hoffnung, die Missstände in der Welt zu überwinden«. Das Werk wurde für den 69. Internationalen Musikwettbewerb Maria Canals in Barcelona im März 2024 in Auftrag gegeben und zuvor in Moskau und St. Petersburg uraufgeführt. Majestätische, hymnische Akkorde prägen diese kraftvolle Komposition, die in Fortissimo-Akkorden und einem Dur-Akkord gipfelt. Eine Musik, die »den gestalterischen Freiraum lässt, den wahre, ernsthafte Musiker in den Partituren finden«, und die das Tor zu einer hoffentlich vielversprechenden Zukunft öffnet.

 

Lluís Trullén

Programm

Sira Hernández
Hyms to the Hope

[01] Maha Shivaratri – La gran noche de Shiva (2021)
[02] Loneliness in the Cathedral (2022)
[03] Tribute to Chopin I (2020)
[04] Alla Luna (2021)
[05] Tribute to Chopin II (2020)
[06] Serena (2023)
[07] You Are Here (2023)
[08] Hope – New Year (2023)
[09] Winter (2023)
[10] Easter Bells (2023)
[11] Ancient Dance for Peace (2023)
[12] Guernica, a Picasso (2023)
[13] Sa Terra Santa (2023)
[14] Hymn (2023)

 

Sira Hernández, Klavier

 

Gesamtspielzeit: 67:04

Welt-Ersteinspielungen

Infos

Katalognummer: NEOS 12512

EAN: 4260063125126

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