Komponist
Biographie:
Magnus Lindberg wurde 1958 in Helsinki geboren. Er bekam Klavierunterricht, bevor er in die Sibelius-Akademie eintrat, wo Einojuhani Rautavaara und Paavo Heininen zu seinen Kompositionslehrern zählten. Letzterer ermutigte seine Schüler, über die vorherrschende finnische konservative und nationalistische Ästhetik hinauszuschauen und die Werke der europäischen Avantgarde zu erkunden. Dies führte um 1980 zur Gründung der Ears Open Society, der außer Lindberg auch Hämeeniemi, Kaipainen, Saariaho und Salonen angehörten, mit dem Ziel, der gängigen Moderne breitere Aufmerksamkeit zu verschaffen. 1981 unternahm Lindberg einen entscheidenden Schritt und reiste zu Studien bei Globokar und Grisey nach Paris. Während dieser Zeit besuchte er auch Donatonis Kurse in Siena und knüpfte Kontakte zu Ferneyhough, Lachenmann und Höller. Der Durchbruch als Komponist gelang ihm mit zwei großformatigen Werken, Action-Situation-Signification (1982) und Kraft (1983–85), die untrennbar mit der Gründung des experimentellen Toimii Ensembles durch Lindberg und Salonen verbunden sind.
Lindberg war von 2009 bis 2012 Composer in Residence der New Yorker Philharmoniker und schuf in diesem Rahmen u. a. den »Concert Opener« EXPO, mit dessen Uraufführung Alan Gilberts Amtszeit als Chefdirigent des Orchesters eröffnet wurde. Ab der Saison 2014 / 15 war er drei Jahre lang Composer in Residence des London Philharmonic Orchestra, hier gelangte das Violinkonzert Nr. 2 mit Frank Peter Zimmermann zur Uraufführung. Das Orchesterwerk TEMPUS FUGIT wurde vom Finnischen Radio-Symphonieorchester zur Hundertjahrfeier der finnischen Unabhängigkeit im Jahr 2017 in Auftrag gegeben. Die Vertonung von Edith Södergrans Gedicht Triumf att finnas till… (Triumph to Exist) wurde 2018 vom London Philharmonic Orchestra & Choir unter Vladimir Jurowski uraufgeführt. Das Ensemble intercontemporain hob 2019 Shadow of the Future aus der Taufe.
Alben: