Komponist
Biographie:
Konzeptstark, eruptiv und eigenwillig – das sind hervorstehende Eigenschaften einer Musik, mit der sich der Komponist Jens Joneleit auf beiden Seiten des Atlantiks einen Namen gemacht hat. Unabhängig von ästhetischen Schulen spielt Joneleit mit Raum, Klangfarbe und -geflecht auf höchst erfinderische Weise. Sein Arbeitsfeld ist vielseitig: Neben Orchester-, Kammermusik- und Vokalwerken entstehen Kompositionen für Musiktheater, Filme oder Hörspiele. Je nach Besetzung und Interpreten versteht er es, jedem Auftragswerk eine individuelle Grundidee und Sprachform zu geben.
Geboren am 17. September 1968 in Offenbach am Main übersiedelte Jens Joneleit nach Abitur und Zivildienst in die USA, um Malerei und parallel Komposition zu studieren – ab 1991 beim Bartók-Schüler Lewis Hamvas (Yankton/South Dakota) und bei Robert Marek (Vermillion/South Dakota), ab 1994 in der Meisterklasse des Stefan-Wolpe-Schülers Joel Naumann (University of Wisconsin, Madison). Seit dem Abschluss als Master of Fine Arts 1997 arbeitet Jens Joneleit als freischaffender Komponist. Er lebt heute in Nieder-Roden bei Frankfurt.
Auf die Einspielung einer ersten – viel beachteten – Portrait-CD durch das ensemble gelber klang (2002) folgten Auftragskompositionen für Orchester und Ensembles, darunter das 2004 vom Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt uraufgeführte Stück Gestalt im Fluss. Im April 2006 folgte im Rahmen der Konzertreihe attacca im Theaterhaus Stuttgart die Uraufführung des Orchesterwerks Von anderen Räumen – Angst – leeres Schimmern durch das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR.
Das Ensemble Modern ist mittlerweile zum Hauptinterpreten von Joneleits Musik geworden. Im Rahmen des Eröffnungskonzertes der Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik 2005 brachte es den fünfteiligen Zyklus Le tout, le rien, das im Auftrag des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau entstanden war, zur Uraufführung. 2006 folgte eine Werk-Einspielung (Koproduktion mit dem Hessischen Rundfunk), die bei Wergo in der Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats erschienen ist. Im selben Jahr komponierte Joneleit im Auftrag des Ensemble Modern Verve, ein Hörstück für Ensemble und Mehrkanalbeschallung, das im Rahmen des spartenübergreifenden Kunstfestivals Frankfurter Positionen 2006 erstmals erklang. Dem führenden Neue-Musik-Ensemble vertraute der Komponist auch sein erstes Musiktheaterwerk Der Brand. Proscaenium emblematicum an, das 2007 bei ECLAT – Festival für Neue Musik Stuttgart seine Uraufführung erlebte.
Jens Joneleit ist 2006 von der Ernst von Siemens Musikstiftung mit einem Förderpreis ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung im Wiener Musikverein hob die Berliner Staatskapelle unter der Leitung von Daniel Barenboim sein neues Werk Elan mit großem Erfolg aus der Taufe.
2008 wird man die Uraufführung von drei größeren Werken Jens Joneleits erleben können: Bei der Münchener Biennale 2008 werden mit dem Ensemble Modern Piero – Das Ende der Nacht, Joneleits zweites Musiktheaterwerk (Koproduktion der Frankfurter Oper), sowie mit den Münchner Philharmonikern Feld für Orchester erstmals erklingen, während im Oktober das Jeugdtheater Sonnevanck Enschede Joneleits Kinderoper Schneewittchen uraufführen wird (Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim).
Alben: