Luka Juhart

Akkordeon

Biographie:

Luka Juhart ist Musiker, Akkordeonist und Pädagoge. Es gibt eine Beharrlichkeit, sture Überzeugung in dem, was er macht. Schon seit einigen Jahren widmet er sich unermüdlich der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten, bestellt bei ihnen neue Werke, tritt mit ihnen in schöpferische Dialoge und spielte bis jetzt auf diese Weise allein oder in verschiedenen Besetzungen mindestens 40 Uraufführungen von neuen Werken.Er arbeitet regelmäßig mit Uroš Rojko zusammen, mit dem er auch im Trio Quo Vadis spielt, und ist mit Vinko Globokar in permanentem schöpferischem Kontakt. Unter anderem trat er als Solist in zwei seiner Monumentalwerke auf, in Radiographie d’un roman (SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Donaueschingen), zuvor im Werk Der Engel der Geschichte (Slowenische Philharmonie unter Diego Masson). Darüber hinaus ist Globokars anspruchsvolles und bis vor kurzer Zeit selten aufgeführtes Werk Dialog über Luft in den letzten Jahren die häufigste Komposition in Juharts Programmen; so hauchte der Interpret dem Werk neues Leben ein.Außerdem arbeitet Luka Juhart oft mit Thomas Larcher, Claus-Steffen Mahnkopf, Eduard Demetz, Klaus Huber, Bojana Šaljič Podešva, Vito Žuraj, Matej Bonin, Volker Heyn, Arturo Fuentes und mit zahlreichen anderen Komponisten zusammen. Diese klanglichen Treffen sind auf Tonträgern dokumentiert. Im Jahr 2010 erschien beim Institut Zavod Sploh und dem Label l’innomable die CD Dialog mit Werken von fünf zeitgenössischen Autoren. Außerdem erschienen Aufnahmen seiner Aufführungen in der Dokumentationsreihe der Donaueschinger Musiktage beim Label NEOS, auf Eduard Demetz’ Autoren-CD und unter den ausgewählten Aufführungen vom belgischen Festival Transit.Es geht bei alledem jedoch nicht schlechthin um eine Spezialisierung. Die Vertiefung in die zeitgenössische Klangfülle ist bei Juhart mehr als nur die Suche nach der Repertoire-Nische und deren Ausfüllen. Heute noch spielt er beispielsweise regelmäßig Barockmusik, wobei er sagt, ihn verleite dazu auch die Sorge um die Spielkultur, außerdem könnte sich ihm das Gespür für detailliertes Artikulieren und Phrasieren langfristig irgendwie entziehen, wenn er nur zeitgenössische Musik spielen würde. So nahm er während seines Studiums am Unterricht und an Meisterklassen bei Spezialisten für Alte Musik, Cembalisten, Organisten, Gamben-Spielern und Dirigenten teil. Er spielt diese Musik auch jetzt regelmäßig u.a. mit der Camerata Zürich, mit Thomas und Patrick Demenga, Christoph Bossert und Volker Jacobsen.Seine Einstellung zu zeitgenössischer Musik geht weit über konventionelle Ansichten hinaus, denn der Akkordeonist bewegt sich bei seiner Arbeit nicht allein in dem dem Musiker von der Institution der mitteleuropäischen Musiktradition zugemessenen Bereich. So betrat Luka Juhart bereits den Bereich der freien Improvisation, der musikalischen Tätigkeit, die den für das perfekte Aufführen aufgeschriebener Musik ausgebildeten Musiker in vollkommen unvorhersehbare Situationen und vor vorher unbekannte Risiken stellt. Der Austritt aus der musikalischen Spezialisierung ist auch sein Interesse für das Komponieren, aus dem sich im Jahr 2013 das Werk hrUP für Akkordeon entwickelte – bisher Juharts einziger Exkurs ins Komponieren.Interessant vielfältig und ungleichartig sind auch Institutionen und Säle, in denen Luka Juhart auftritt. Er spielte in renommierten Konzertsälen wie der Royal Albert Hall, im Wiener Musikverein und der Züricher Tonhalle. Er ist einer jener immer zahlreicher werdenden Instrumentalisten, die die Musikästhetik nicht allein an traditionelle Plätze und Räume der musikalischen Kunst gebunden sehen.So erschien seine erste CD Dialog nicht bei einem Label für klassische Musik, sondern beim Institut Zavod Sploh, das sich vor allem auf Improvisation und Underground-Musik konzentriert. Er war auch in einer Serie von improvisierten Konzerten »Confine aperto« und beim Festival der Klangkünste »EarZoom« zu hören. Er trat bei angesehenen europäischen Festivals, u.a. bei den Londoner BBC Proms, den Klangspuren Schwaz, beim Warschauer Herbst, bei Transit im belgischen Leuven, November Music im niederländischen ’s-Hertogenbosch auf.Er spielte mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Münchener Kammerorchester, Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, Mozarteumorchester Salzburg, Ensemble Windkraft und Ensemble Aventure. Darüber hinaus hält Luka Juhart Vorträge für Komponisten und Akkordeonstudenten. Er leitete Workshops an Konservatorien und Akademien, meist in Mittel- und Nordeuropa. Seit 2012 ist er an der Musikakademie in Ljubljana tätig, seit 2014 als Dozent.Nach dem Abitur bei Andrej Lorber am Musischen Gymnasium in Maribor studierte Juhart an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen in der Klasse von Professor Hugo Noth. Sein Meisterklassenstudium bei Professor Stefan Hussong an der Hochschule für Musik Würzburg absolvierte er im Jahr 2008. Seither pendelt er zwischen zahlreichen europäischen Städten und Slovenske Konjice, wo er mit seiner Frau und zwei Kindern lebt.

Alben:

Works for Clarinet and Accordion:

Luka Juhart – Deconstructing Accordion:

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