Streichquartett
Biographie:
Seit seiner Gründung im Jahr 1992 am Salzburger Mozarteum hat sich das stadler quartett mit zeitgenössischer Musik auseinandergesetzt. Rund 150 Werke, darunter zahlreiche dem Quartett gewidmete Kompositionen, gelangten bisher zur Uraufführung und zeugen davon, dass die bis heute in Salzburg ansässige Formation auf diesem Gebiet Maßstäbe setzt. Neben der Erarbeitung zeitgenössischer Literatur spielt die Pflege des traditionellen Streichquartett-Repertoires für das stadler quartett eine bedeutende Rolle; die ständige Auseinandersetzung mit Neuer Musik ermöglicht erhellende Zugänge zu vermeintlich Alt-Bekanntem. Im Vordergrund des gemeinsamen Musizierens steht für das stadler quartett das Streben nach der jeweils optimalen Klangqualität und das Sichtbarmachen der Struktur eines Werkes. Technische Beherrschung und Präzision sind dafür die selbstverständliche Basis; jedoch soll die Wiedergabe eines Stückes niemals in bloßer ›Artistik‹ enden – auch wenn die technischen Anforderungen an die Grenzen des Spielbaren reichen.
Das stadler quartett pflegt enge Verbindungen zu vielen zeitgenössischen Komponisten: Die Zusammenarbeit mit George Crumb, Chaya Czernowin, Henri Dutilleux, Johannes Kalitzke, György Kurtág, Helmut Lachenmann, Peter Ruzicka und Jörg Widmann zählt für das Quartett zu den wertvollen Erfahrungen im Hinblick auf das immer neue Streben nach einer möglichst idealen Werkauthentizität.
Zu Gast war das stadler quartett u. a. bei den Darmstädter Ferienkursen, im Konzerthaus Wien, beim WDR Köln, bei der Münchener Biennale sowie in Bilbao, Oslo, Rom, Seoul und Warschau. Wiederholt wurde das Quartett zu den Salzburger Festspielen eingeladen. 2003 fand im Rahmen dieses Festivals die spektakuläre Realisierung des Helikopter-Streichquartetts von Karlheinz Stockhausen statt. Eine ständige Bereicherung für das Musizieren im Quartett ist seit 1997 die Einbindung in das oenm . oesterreichisches ensemble für neue musik, dessen Kern die Musiker des stadler quartetts bilden. Gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des oenm wurde dem Quartett 2005 der ›Preis für Neues Hören‹ der Internationalen Sommerakademie des Mozarteums verliehen.
FRANK STADLER erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von fünf Jahren. Sein wichtigster Lehrer war Helmut Zehetmair, bei dem er am Salzburger Mozarteum studierte, mit Auszeichnung absolvierte und dessen Assistent er anschließend wurde. Es folgten Studien bei Ruggiero Ricci und Meisterkurse bei Thomas Brandis, Franco Gulli und Ivry Gitlis. Frank Stadler ist seit 1999 erster koordinierter Konzertmeister des Mozarteumorchesters Salzburg. 2011 spielte er als Solist im Musikverein Wien. Als Gastkonzertmeister wurde er vom Tokyo Symphony Orchestra, den Nürnberger Philharmonikern, der Camerata Salzburg und dem Münchner Kammerorchester eingeladen. Frank Stadler leitet derzeit eine Violinklasse an der Universität Mozarteum Salzburg.
Der Ungar IZSO BAJUSZ stammt aus der Vojvodina, wo auch seine musikalische Laufbahn begann. Sein Studium führte ihn an die Grazer Universität für Musik, zunächst in die Klasse von Thomas Zehetmair, später zu Helmut Zehetmair und Erich Höbarth. Es folgte ein Studium bei Lukas Hagen an der Universität Mozarteum Salzburg. Im Jahr 2000 war Izso Bajusz Konzertmeister im RIAS Jugendorchester Berlin und erhielt beim Internatio-nalen Alpen-Adria Wettbewerb in Gorizia einen 4. Preis. Er konzertiert regelmäßig mit der Camerata Salzburg, dem Wiener Kammerorchester und dem Mozarteumorchester Salzburg. Seit Herbst 2004 ist er Geiger im stadler quartett und Mitglied des oenm.
PREDRAG KATANIC studierte bei Thomas Riebl an der Universität Mozarteum Salzburg. Als Assistent in der Klasse von Thomas Riebl begann auch seine Lehrtätigkeit. 2003–2008 unterrichtete er am Royal Northern College of Music in Manchester; ebenfalls seit 2003 hat er eine Professur an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz inne. Predrag Katanic ist seit 1997 Bratschist im stadler quartett und Mitglied des oenm.
PETER SIGL lebt als freischaffender Musiker in Salzburg und beschäftigt sich vor allem mit zeitgenössischen Musikformen. Darüber hinaus setzt er sich mit historischer Aufführungspraxis und insbesondere Barockmusik auseinander. Er ist künstlerischer Leiter und Cellist des oenm, Cellist im stadler quartett und im Concentus Musikus Wien unter Nikolaus Harnoncourt.
Alben:
String Quartets Nos. 3 & 4 – Eight Movements after Hölderlin Fragments:
Salzburg Biennale – Festival for New Music 2009: